Aktualisierung vom 27. Sept: Wir sind nominiert, für den Deutschen Nachhaltigkeitspreis Local Hero, hier nachlesbar.
Ende Oktober werden die Finalisten bekannt gegeben und am 2. Dezember ist die Preisverleihung.
Irgendwann haben wir beschlossen, Preisbewerbungen nicht mehr nur für die Jury, sondern auch für unsere Blogleserinnen und Leser zu schreiben. Denn so eine Bewerbung macht eine Menge Arbeit und die ist meist flöten, wenn man nicht gewinnt – in diesem Fall gibt es aber auch eine Auswertung, was deutlich besser, als bei anderen Nachhaltigkeitspreisen. Aber egal, ob gewinnen oder nicht: so können alle nachvollziehen, mit welchen Argumenten wir uns beworben haben. Eine Transparenz, die uns im Umgang mit den Anspruchsgruppen (die moderne Übersetzung von Stakeholdern) wichtig ist.
Hier also ganz frisch die Bewerbung zum deutschen Nachhaltigkeitspreis „Local Hero“, die wir zusammen mit Thomas Merten erstellt haben. Das Formular erlaubt jeweils nur eine bestimmte Buchstabenzahl, die wir ziemlich genau ausgenutzt haben. Natürlich sind hier im Blog alle Angaben mit den Quellen verlinkt, was im Formular leider nicht möglich ist. Das Einfügen von Bildern ist nicht möglich, aber es sind 10 Seiten Begleitmaterial zugelassen, die wir auf die einzelnen Frageblöcke aufgeteilt haben, sodass die richtigen Bilder bei den passenden Artikeln stehen sollten.
Das sind die Ziele der Möbelmacher:
Der Slogan „Alles Gute zum Einrichten“ steht für die Ziele der Möbelmacher. Als überschaubares Handwerksunternehmen streben wir mit unserem wohngesunden und qualitativ führenden Einrichtungs-Komplettservice nach Zufriedenheit und Begeisterung bei Kunden, Mitarbeitern und der Gesellschaft. Nachhaltiges Wirtschaften, bedeutet neben der Verwirklichung unserer ökologischen, ökonomischen und sozialen Anforderungen an einen ganzheitlich ausgerichteten Betrieb, auch die Förderung der regionalen Wirtschaftskreisläufe besonders bei der Holznutzung und des Bewusstseins für Qualität, Individualität und Regionalität. Ständige Verbesserungen von der Möbelgestaltung bis hin zu den Betriebsabläufen sollen die Freude an unserer attraktiven Arbeit erhalten und die Zukunft des Betriebs auf Generationen sicherstellen.
Auch dieses einstündige Radiointerview kann die Philosophie der Möbelmacher glaubhaft darstellen.
1. Auswählen der Transformationsfelder
Zunächst muss man sich innerhalb der fünf angebotenen Transformationsfelder für drei entscheiden, dieselben gewichten und die komplette Bewerbung danach auch an denselben ausrichten.
Angeboten werden 1. Klima 2. Ressourcen 3. Biodiversität 4. Lieferkette 5. Gesellschaft, wobei wir die Gewichtung auf Ressourcen mit 30% angaben, die der Lieferkette mit 40% und die der Gesellschaft mit 30%, was zusammen glücklicherweise wieder 100 Prozent Nachhaltigkeit ergab. Begründet haben wir diese Entscheidung mit 999 von 1000 zugelassenen Zeichen wie folgt:
Das Transformationsfeld „Ressourcen“ ist den Möbelmachern wichtig, denn uns geht es um erntereife Bäume aus der Region, deren Veredelung zu langlebigen Küchen und Möbeln unsere Kernkompetenz ist. Als „regionale Waldschöpfungskette“ bezeichnen wir die komplette Verarbeitung der angelieferten Stämme auf unserem Gelände.
Dem Feld „Lieferkette“ im Ganzen messen wir noch mehr Bedeutung zu, weil sie nicht nur unser Handwerk mit Holz, Glas, Stahl, Stein und deren Verarbeitern in der Nachbarschaft betrifft, sondern auch unsere Partner für Küchengeräte, Matratzen und Polstermöbel.
1988 gab es noch kein Bewusstsein für regionales Holz und wenig Gespür für Qualität und Langlebigkeit. Also musste unsere Kommunikation die gesellschaftlichen Vorteile regionaler Wirtschaftskreisläufe und ökologischen Handelns, Bauens und Wohnens betonen. Die Hersbrucker Alb sollte Pionier der Nachhaltigkeit werden, was wir mit dem Tag der Regionen, den Unterkrumbacher Werkstatt-Tagen und dem Jahrbuch vorantreiben.
Die „regionale Waldschöpfungskette“: Unsere wichtigste Ressource ist das Holz aus der direkten Nachbarschaft, das auf unserem Gelände als Stamm angeliefert wird. Dort wird es entrindet, zu Brettern gesägt, gestapelt und erstmal ein paar Jahre im Außenlager gelagert, bevor es in die Trockenkammer kommt und zu Küchen und Möbeln veredelt wird.
Die Zusammenarbeit mit allen Handwerkern aus der Region fördert regionale Wirtschaftskreisläufe und schafft ein Bewusstsein für Lebensqualität. Mit allen Gewerken (Schlosser, Steinmetz, Maler, Bau, Elektro, Installation, Zimmermann) sind wir im Sinne unserer Kunden in Kontakt und vergeben fast alle Aufträge in der Hersbrucker Alb.
Beispiel für lange Zusammenarbeit mit unserem Polstermöbelhersteller: Dieses Foto einer Veranstaltung in Schloss Cleydal ist 30 Jahr alt. Aber auch mit Miele, unserem Matratzenhersteller ProNatura oder dem Hersteller für Küchenwerkzeuge besteht eine enge Zusammenarbeit und Freundschaft über viele Jahrzehnte.
Das Bewusstsein für Regionalität musste in der Gesellschaft erst noch geschaffen werden, weshalb wir den ersten Tag der Regionen (Vorbild für alle weiteren deutschlandweiten Veranstaltungen bis heute) in unserer Werkstatt mit Direktvermarktern, Slow Food, Holzwirtschaft und Politik veranstalteten. Das war der Urknall für die vorbildliche Regionalentwicklung in der Hersbrucker Alb.
Zum 30-jährigen Jubiläum wird unser Einsatz für die Gesellschaft auch in der Zeitung gewürdigt.
2. Die Beiträge der Möbelmacher für eine nachhaltige Transformation
5500 von 5500 Zeichen nutzten wir, um den Beitrag zu schildern, den wir für eine nachhaltige Transformation mit Fokus auf lokalem Engagement leisten, wieder aufgeteilt auf die von uns gewählten Transformationsfelder. Dabei geht es auch um Vorbildfunktionen, aber auch ob das Ganze auch der Differenzierung im Wettbewerb dient, also ob´s was bringt. Wir haben die Argumentation für die Lieferkette zweigeteilt in Handwerk und Handel.
Durch den baubiologischen Neubau 1997 (größte Baustelle Bayerns mit ökologischer Dämmung Isofloc) und biotop-artigen Außengelände (Streuobstwiesen), war es endlich möglich, unseren Holzeinkauf vollständig bei den Waldbauern der direkten Umgebung und der Forstbetriebsgemeinschaft Nürnberger Land (FBG) zu erledigen (Entfernung 500 Meter bis 20 km) und vor Ort zu sägen, stapeln und zu lagern: das Holzlager beinhaltet Material für fünf Jahre. Zusätzlich beziehen wir Stämme bei Wertholzversteigerungen fränkischer Forstämter (Entfernung unter 100 km).
Mit dem Bund Naturschutz, dem Forstamt und der FBG initiierten wir vor genau 20 Jahren ein Projekt zugunsten der rotkernigen Buche. Diese war damals wegen gängiger „Schönheitsideale“ quasi unverkäuflich. Dank unserer Bezahlung und der Vorbildfunktion entwickelte sich der Wald positiv. Denn es wurden die wirklich erntereifen Stämme entnommen und nicht die vermeintlich wertvolleren jüngeren ohne Rotkern. Heute spricht die FBG von einer „vorbildlichen Altersstruktur“.
Seit August 2017 produzieren wir über zwei Drittel unseres Strombedarfs mit der Fotovoltaikanlage selbst. Die Wärme für die Werkstatt, das Musterhaus, die Trockenkammern, und das Warmwasser erzeugen wir mit Restholz aus der Möbelproduktion. Das Brauchwasser für das WC und die Bewässerung unserer Biotope kommt aus der Regenwasserzisterne. Das Holz wird zu langlebigen Küchen und Massivholzmöbeln in Einzelanfertigung verarbeitet. Diese werden nachgeölt, aktualisiert, geändert oder zurückgenommen, günstig weitergegeben oder verschenkt.
Diese Philosophie wird bei Führungen für Kinder, Schüler, Studenten, Handwerker, Waldbauern und an alle Kunden weitergegeben.
Die Auswahl unserer langjährigen Partner für ökologische Bettsysteme und Matratzen (ProNatura – 32 Jahre), Polstermöbel (Jori – 30 J.), Beleuchtung (Oligo 15 J.), Küchengeräte (Miele – 21 J.) und sogar Accessoires, wie Porzellan (Walküre – 25 J.) und Gläser (Stölzle – 23 J) erfolgt seit 1988 nach ökologischen, regionalen und qualitativen Kriterien.
Für unsere Kochshows, Messeauftritte und die Werkstatt-Tage kaufen wir alle Lebensmittel und Getränke bei den Direktvermarktern, langjährigen Biopartnern und der Vereinigung Heimat auf´m Teller.
Das Naturschutzzentrum Wengleinpark fragte 1997 wegen eines Kochkurses mit Produkten der Direktvermarkter an. Daraus entstand in unserer Werkstatt der erste Tag der Regionen im Jahr 1998 (3000 Besucher), der die Regionalentwicklung in der Hersbrucker Alb maßgeblich begründete. Hieraus entwickelten sich Regionalinitiativen für Holz, Streuobstwiesen, Heimat auf´m Teller und später auch die Cittaslow Hersbruck, deren Entwicklung wir wiederum mit unseren Veranstaltungen nachhaltig unterstützen.
Für das Format „Unterkrumbacher Werkstatt-Tage“ räumen wir jährlich die Werkstatt aus und freuen uns an drei Tagen mit bis zu 5 Einzelveranstaltungen über bis zu 350 Gäste pro Abend.
Dabei betonen wir die Verbindung von Handwerk und Kunst. Alle Konzerte, Lesungen und Ausstellung werden mit erklärenden Kommentaren eingeleitet, oder sogar mit eigenen Podiumsdiskussionen vom reinen Kunstgenuss, auf eine Metaebene gehoben. Die Förderung des Verständnisses für und von Künstlern und Handwerkern ist ein Baustein der regionalen Kunst- und Kulturszene. Bis heute sind wir ein wichtiger Partner und Gründungsmitglied im Kulturverbund. Das internationale Gitarrenfestival Hersbruck ist bei uns ebenso zu Gast, wie die Konzertreihe „fränkischer sommer“ des Bezirks Mittelfranken, die sonst in edlen Konzertsälen und Kirchen stattfindet.
Der baubiologische Neubau und das dazugehörige Gelände (das in der Zwischenzeit als Biotop deklariert ist) war die Grundvoraussetzung für die eigene Holzwirtschaft ausschließlich mit dem Holz aus der Region (garantiert 95%, meist aber 100%)
Der Blick von oben auf das Gelände mit Holzlager, Streuobstwiesen und dem regionalen Musterhaus (ausschließlich aus Materialien und von Handwerkern aus der Region erbaut).
Bund Naturschutz, Forstamt, Waldbauern und Möbelmacher starten mit viel Pressearbeit das Projekt zur rotkernigen Buche, das die Qualität der Wälder in der Hersbrucker Alb messbar verbessert hat. Diese Arbeit hat später sogar dazu geführt, dass Waldbauern (Forstbetriebsgemeinschaft Nürnberger Land) und Naturschützer (Naturschutzzentrum Wengleinpark) gemeinsame Büroräume (von uns eingerichtet) nutzen, was in Deutschland einmalig ist.
Für die 30-jährige Partnerschaft mit unserem Matratzenhersteller ProNatura beim Verkauf, der Produktentwicklung und der Strategiefindung wurden wir ausgezeichnet.
Für die Konzerte und Veranstaltungen (Unterkrumbacher Werkstatt-Tage seit 1998, fränkischer sommer, Gitarrenfestival) in unserer Werkstatt (bis zu 350 Gäste) räumen wir die Werkstatt aus und sind Gastgeber für Menschen aus ganz Franken.
Regionalität muss nicht provinziell sein: Diese Küche steht in Miami, andere in Portugal, den Niederlanden und an der Ostsee. Immer sind es die Möglichkeiten der Einzelanfertigung von Massivholzküchen, die den Aufwand für Kunden und uns Hersteller lohnen.
3. Die Wirkung unserer Beiträge
Was haben wir mit unseren Beiträgen erreicht, wird auch das Umfeld nachhaltiger, was sind die Ergebnisse der Aktionen und sind diese messbar? Mit 5496 von 5500 schrieben wir folgendes:
Ressourcen
Seit 1998 kaufen wir fast ausschließlich das Holz aus der Hersbrucker Alb (bis zu 170 m³ jährlich). Die Zahlen zur Mischung der Baumarten im Nürnberger Land bestätigen laut FBG eine deutliche Verbesserung nicht zuletzt durch unseren Einkauf der rotkernigen Buche.
Der auf unserem Gelände gegründete Initiativkreis Holz aus der Frankenalb (ein Zusammenschluss von Forstamt, FBG und Holzverarbeitern) baute viele Holzhäuser nach dem Vorbild des regionalen Musterhauses neben der Möbelmacherhalle. Dieses wurde 2001 ausschließlich aus den Materialien und den Handwerkern der Region (100 km Umkreis) erstellt. Dank der Haus-Führungen entstanden in Folge noch viele ökologische Häuser nebst Einrichtung (ca. 30 Stück) aus unserem Initiativkreis oder dessen Umfeld.
Die Kommunikation (Nachhaltigkeitsblog, Jahrbuch, Newsletter, Youtube) über unsere regionale Waldschöpfungskette und die mobile Säge, auf der alle unsere Bäume gesägt werden, führte zu einem Boom: 2022 hat sogar die Heimatgemeinde Kirchensittenbach erstmals Holz aus den eigenen Wäldern für Bauvorhaben von unserem Säger einschneiden lassen.
Immer öfter liefern Kunden ihre eigenen Bäume bei uns an, um zwei Jahre später daraus Möbel oder Küchen zu bekommen.
Die durch Corona unterbrochenen Lieferketten brachten zusätzliche Argumente für unsere regionale Waldschöpfungskette: Es geht nicht mehr nur um Regionalität, auf einmal dreht sich alles um die potentielle Lieferfähigkeit, die bei uns für mindestens fünf Jahre sichergestellt ist.
Prinzipiell bietet uns die Langlebigkeit von Massivholzmöbeln die Möglichkeit des Nachpflegens, des Umbaus für neue Moden und Bedürfnisse und sogar der Rücknahme. Denn wir finden immer Menschen, die sich über überarbeitete Betten, Schreibtische oder andere Möbel freuen, aber auch Massivholzmöbel von konkurrierenden Herstellern wechseln über unsere Kontakte die Besitzer.
Lieferkette Handwerk
Holz aus der Region ist nicht zuletzt durch unsere Kommunikation in aller Munde. Die FBG Nürnberger Land kann ihre nachhaltige Waldwirtschaft mit Zahlen und vor allem mit den besichtbaren Wäldern belegen. Einige Wälder wurden zwar bereits FSC-zertifiziert, aber dieses Logo stellt unsere Art der Regionalität in der direkten Nachbarschaft (Entfernung max. 100 km) nicht ausreichend dar.
Denn für das FSC-Logo, müssten wir unser Hartholz in ganz Europa einkaufen, bei uns funktioniert es aber in der Hersbrucker Alb, nachhaltig und ehrlich. Unsere Kunden können die Herkunft des Holzes bis zum Standort des Baumes nachvollziehen, was zum Beispiel für das deutsche Hirtenmuseum in Hersbruck einer der Gründe für die Auftragsvergabe war.
Lieferkette Handel
Durch unseren ganzheitlichen und konsequenten Ansatz können wir häufig Partner in der Lieferkette in Richtung Nachhaltigkeit bewegen.
Beispiele:
Unser Polstermöbelhersteller Jori (Lieferant seit 30 Jahren) verpolstert nur für uns das ökologische Naturleder Ecopell. Der Polster- und Schlafmöbelhersteller Joka bringt nicht zuletzt auf unser Drängen bei vielen Tagungen eine Naturlinie heraus. ProNatura, unser Herzenspartner für unsere Bettsysteme ehrt uns für 30 Jahre erfolgreiche Zusammenarbeit, die von gegenseitigen Messeunterstützungen, über gemeinsame Produktentwicklung bis zu Händlerschulungen in unserem Hause reicht.
Unser Solinger Messerhersteller Felix fertigt für unsere Kunden Messer mit Griffen aus unserem Holz.
Gemeinsam mit unserem Partner für Fenstergestaltung entwickeln wir neuartige Rollos mit Fotodruck.
Die Firma Franke stellt für uns Spülenarbeitsplatten aus Edelstahl her, die nur für uns ohne Spanplatten konfektioniert werden.
Ein Küchenkunde kauft die Holzrahmen für seine Highend-Plattenspieler bei uns aus geöltem fränkischem Massivholz.
Gesellschaft
Eine Reihe von Auszeichnungen bestätigt unsere Arbeit:
1998: Heimatpreis der Raiffeisenbank für den ökologischen Neubau
2003: Nachhaltigkeitspreis der Stadt Nürnberg Ernennung zum Umweltbotschafter Bayerns
2005: Auszeichnung Best-Practice-IT für Internetkommunikation
Beim Handwerkspreis unter den 7 besten Betrieben Deutschlands
Minona Preis für Mitarbeiterorientierung 2006
Zweiten Platz beim Preis der Arbeit
Thalhoferpreis für das beste Marketing im Schreinerhandwerk
Zweiter Preis beim barrierefrei Award
2010: Deutscher lokaler Nachhaltigkeitspreis
2020 und 2021 nominiert für den Nachhaltigkeitspreis der Lammsbräu
Auszeichnungen für unsere Mitarbeiter: Seit 1989 haben bei uns 49 Lehrlinge ihren Abschluss gemacht (knapp 40% waren Frauen – Laut Handwerkskammer Nürnberg die höchste weibliche Ausbildungsquote Bayerns und vermutlich auch Deutschlands) und dabei 50 Preise bei der „Guten Form“ oder als Innungsbeste eingeheimst.
Unser Meisterschüler gewann den mit 3000 DM dotierten Bayerischen Meisterpreis. Eine Auszubildende als Bürokauffrau wurde 2001 in der Prüfung Frankens beste Sekretärin, die Nachfolgerin wurde sogar Bayerns beste Sekretärin, sie ist heute unsere Verwaltungschefin.
Nicht zuletzt durch unser Engagement entstanden Regionalinitiativen. Aber der Einsatz von Manuela Sillius und herwig Danzer bescherte Hersbruck die Ernennung zur ersten Cittaslow außerhalb Italiens. Die Aufnahme in die Vereinigung der lebenswerten Städte brachte internationale Aufmerksamkeit und Wertschätzung. Aber auch die Möbelmacher bekamen Anerkennung in den Medien für ihr regionales Engagement zum Beispiel im ZDF, dem Bayerischer Fernsehen, in Die Zeit, der TAZ, brand eins und den Nürnberger Nachrichten.
Rund zwei Wochen arbeiten wir mit und an der mobilen Säge jährlich und das sind die Grundpfeiler unserer regionalen Waldschöpfungskette. Körperlich anstrengende Arbeit, deren Ergebnis Freude macht. Sogar Kunden helfen mit. Dieser Aufwand bringt nicht nur ungewöhnliche Holzqualität, sondern hat auch Vorbildfunktion sogar für die eigene Gemeinde, die jetzt ihr Holz beim gleichen Säger für kommunale Bauvorhaben schneiden lässt.
Zusammen mit der Firma Ann Idstein haben wir nachhaltige und isolierende Fensterrollos im Großformat mit Fotodruck entwickelt.
Unsere Verwaltungschefin Nina Brunner mit dem Thalhoferpreis für das beste Schreinermarketing. Besonders erwähnt wurden damals das Nachhaltigkeitsblog, der Newsletter und das Jahrbuch.
Den Nachhaltigkeitspreis der Stadt Nürnberg gewannen wir zusammen mit den Firmen Faber Castell und der Lammsbräu
Umweltminister Werner Schnappauf ernannte uns zum Umweltbotschafter Bayerns. Das Krumbachtal ward ob des Ministerbesuchs polizeilich gesperrt, aber wir hatten zusammen interessante Stunden.
Eine der edelsten Veröffentlichungen in der Presse: Die Möbelmacher im ZEIT-Dossier zum Thema Cittaslow (Mitgliedschaft in der Vereinigung der lebenswerten Städte – von uns initiiert), Entschleunigung und Handwerksqualität
30-seitiger Artikel über die CSR-Arbeit der Möbelmacher neben Miele, Stihl und Vaude im BWL-Fachbuch „CSR und Familienunternehmen“. Dass der reich bebilderte 30-seitige Aufsatz „Von der Ökologie zur Nachhaltigkeit bei den Möbelmachern“ gleichberechtigt neben den Beiträgen über CSR bei Miele, Stihl, und Vaude erscheint, liegt nicht nur am Nachhaltigkeitsmanagement zwischen der „regionalen Waldschöpfungskette“ und gesellschaftlichem Engagement, sondern auch am ungewöhnlichen Einsatz für den Wohngenuss der Kunden.
4. Ziele für die Zukunft in den entsprechenden Transformationsfeldern
Mit 3995 von 4000 Zeichen erklärten wir, was wir uns für die Zukunft (für fünf Jahre) vorstellen und planen. Dass diese Ziele eher qualitativ als quantitiv formuliert sind, entspricht aber unserem Selbstverständnis als ganzheitlich arbeitender Betrieb.
Ressourcen
Unser regionaler Holzeinkauf wird durch den Einsatz unseres Holzmanagers professionalisiert und in einem vergrößerten Lager für die geänderten Anforderungen der Kunden (Kurzfristigkeit, Liebe für Äste und Naturmerkmale, zusätzliche Holzarten) zukunftssicher organisiert. Dabei werden die Standorte der Bäume genauer festgehalten, denn immer mehr Kunden interessiert das. Mit größeren Abnahmemengen für heimisches Sperrholz können wir unsere speziellen Wünsche für Rückwände und Schubladenböden erfüllen.
Lieferkette
Im Jahr 2022 werden wir wieder auf einer großen Verbrauchermesse unsere Arbeit, unsere Lieferanten und unsere Philosophie vorstellen. Gemeinsam mit heimischen Köchinnen und Köchen stellen wir die neue Vereinigung „Wirte mit Werten“ und „Heimat auf´m Teller“ vor. Diese Kochshows werden mit Unterstützung der Universität Nürnberg zusätzlich live im Internet übertragen, was dank der zigtausend Follower der Spitzenköche neue Zielgruppen erschließen wird. Dabei geht es nicht nur um unsere Lieferanten für Küchengeräte, Messer, Porzellan, Gläser, Polstermöbel, Matratzen und Beleuchtung, sondern besonders um die Lebensmittel unserer Partner von Heimat auf´m Teller, um die Biolieferanten aus der Region und nicht zuletzt die Köche, die eine schwere Coronazeit hinter sich haben. Die Küche selbst wird höhenverstellbar sein und so sowohl für den Rollstuhlfahrer, die Miniköche (kochende Kindergruppe) als auch für die stehend arbeitende Köchin optimal einstellbar.
Gleichzeitig präsentieren wir neue Schwerpunkte: zum einen unsere individuell angepassten höhenverstellbaren Schreibtische für Büro oder Homeoffice, deren Einzelanfertigung uns Kunden aus ganz Deutschland bringt. Der Gestellhersteller LINAK hat in seinem eigenen Newsletter die Nachhaltigkeit unserer gemeinsamen Massivholzschreibtische dargestellt. Auch die Hifiszene sehen wir als Kundenpotential, zu der wir durch einen Küchenkunden, der gleichzeitig Hersteller von Highend-Plattenspielern ist, Zugang bekommen.
Einerseits fertigen wir die Holzteile seines Plattenspielers, anderseits bieten wir Hifi-Freaks die ganz persönliche Lösung für deren Highend-Anlagen. Mit neuen Partnerschaften (Universität Nürnberg) für unseren Internetauftritt sollen diese Veranstaltungen auch online die Akzeptanz von Bioprodukten und den verantwortungsvollen Einkauf stärken.
Gesellschaft
Mit unseren neuen ergonomischen Büros und der Ausstattung unserer Werkstatt wollen wir Vorbildfunktionen bei der Mitarbeiterorientierung übernehmen. Die Werkstatt-Tage werden zusätzlich zum Live-Auftritt digitalisiert werden. Nach drei Jahren ohne Veranstaltungen, soll 2023 wieder der „fränkische sommer“ bei uns stattfinden, allerdings zusätzlich auch live übertragen und aufgezeichnet, um eine bessere Öffentlichkeitswirkung zu erzielen (den ersten Livestream ins Internet hatten wir schon im Jahr 2011, mit über 50 Besuchern!).
Dank der besseren Sichtbarkeit im Internet wird unsere Möbelrücknahme immer mehr Menschen begeistern. Die einen freuen sich über günstige, überholte, persönlich umgebaute und angepasste Möbel, die anderen darüber, dass ihre wertvollen, aber nicht mehr benötigten Möbel nicht weggeworfen werden müssen. Die Vermittlung zwischen alten und neuen Besitzern gelingt dabei immer schneller, auch dafür wird die Website optimiert werden.
Aber sogar ausgediente Maschinen, nicht mehr benötigte Leuchten oder Gegenstände finden neue Besitzer, bisher klappte das gut und ist auf der Seite „Übriges“ dokumentiert. Es ist geplant, die Philosophie der Möbelmacher in einem Buch festzuhalten, nicht zuletzt, um damit potenzielle Nachfolger anzulocken. Als 59-jähriger Geschäftsführer (auch Germanist) sieht herwig Danzer seine Aufgabe in der Weitergabe des Betriebs an Nachfolger, egal ob aus den eigenen Reihen oder von Außen. Wichtig ist, dass die Idee der Möbelmacher „Alles Gute zum Einrichten“ weiterbesteht und dass alle Kunden den Service bekommen, den sie seit 33 Jahren gewohnt sind.
Auf einer großen Verbrauchermesse präsentieren wir 2022 mit Kochshows zusammen mit Spitzenköchinnen und Spitzenköchen wieder Regionalität und Lebensqualität. Auch die Lebensmittel unserer Direktvermarkter, die Getränke der Streuobstinitiative und Biowein und Bier werden auf diesem Weg im ganzheitlichen Ansatz beworben.
Neues Geschäftsfeld mit Lieferungen in ganz Deutschland: individuell angefertigte höhenverstellbare Schreibtische aus dem Massivholz der Region mit Gestellen unseres langjährigen Partners LINAK
LINAK dokumentiert unsere Zusammenarbeit in seinem eigenen Newsletter. Gemeinsam entwickeln wir gerade eine neue Generation von höhenverstellbaren Küchen.
Neues Geschäftsfeld Plattenspielergehäuse aus Holz für unseren Küchenkunden (Firma Analog-Manufaktur-Deutschland) und auf diesem Weg zu Hifimöbeln im Highendsegment
5. Storytelling und Narrativ
2999 von 3000 nutzten wir, um unsere Art des Storytellings vorzustellen. Die Frage zielt auch darauf ab zu fragen, ob unsere Kommunikation auch Stakeholder und die Öffentlichkeit inspiriert.
1993 veröffentlichten wir ein 50-seitiges Heft mit Fotos unserer Möbel mit und bei Kunden und erzählten darin Kompletteinrichtungsgeschichten vom Fußboden bis zur Beleuchtung.
Erstmalig 1996 und ab dann jährlich verschicken wir unseren „Möbelmacher-Storytelling-Nachhaltigkeitsbericht“ – anfangs in 50-seitiger Kalenderform – kostenlos an alle Kunden. 2022 wird dieses in der Zwischenzeit 100-seitige Jahrbuch Nr. 27 an 5600 Kunden verschickt werden und 1000 Exemplare stehen für Neukunden zur Verfügung. Von Anfang an finanziert durch Anzeigen unserer Lieferanten, Gastronomen und uns nahestehenden Organisationen und Firmen.
Im Jahrbuch stellen wir alle Belange unserer Arbeit dar, von ausführlichen Kundenstorys, über Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, über die befreundeten Verbände bis hin zum Wanderweg für Kinder von unserm Parkplatz aus. Viele Fotos; Anekdoten; Gastautoren berichten; Zusammenhänge werden aufgezeigt – und somit Lust auf unsere Produkte gemacht. Und ein bisschen Heimatgefühl erzeugt.
Für regelmäßigere Kundenkontakte gründeten wir zusätzlich zur 1998 entstandenen Homepage 2005 das erste Handwerkerweblog Deutschlands als „Nachhaltigkeitsblog“, in dem seitdem knapp 3000 Artikel über unsere Arbeit nachzulesen sind. Der „Über-uns-Text“ ist bis heute der gleiche geblieben:
„Alles zum Thema Nachhaltigkeit mit dem besonderen Interesse für das Einrichten mit Küchen und Möbeln aus dem Holz der Hersbrucker Alb und allem was zur Lebensqualität des Wohnens dazu gehört.
Die Möbelmacher aus Unterkrumbach bei Hersbruck wollen seit März 2005 aus dem Dialog in diesem Blog von Kunden, Freunden und Fremden lernen und das Bewusstsein für regionale Wirtschaftskreisläufe stärken.“
Neue Blogartikel werden über unseren monatlichen Newsletter, seit der Nr. 62 auch als Vorlesevideo beworben. Seit 2008 zusätzlich via Twitter und später Facebook, Instagram, LinkedIn. Diese ganzheitliche Kundenkommunikation wurde 2021 im Buch von Petra Winter als Best-Practice vorgestellt und im Mai 2022 hätten wir (ohne Corona) auf einer IT-Veranstaltungsserie der Stadt Hersbruck über das Bloggen referiert.
Seit dem Jahr 2000 sind Vorträge ein wichtiger Teil unsere Kommunikation, die – bei Firmenkunden – sogar hochdotiert sind. In Naturschutzkreisen, im Handwerk oder in der Gastroszene, immer haben wir unsere Erkenntnisse zum Thema Nachhaltigkeit, Qualitätsmanagement, Regionalität, Internet-Know-How oder Einrichtungskompetenz weitergegeben. Die Kochshows auf bisher rund 50 Messen und im Internet verfolgen die gleichen Ziele.
Zusammen mit der Nürnbergmesse und anderen bekannten Messepartnern initiierten und organisierten wir 2009 und 2010 die Nachhaltigkeitskonferenz SusCon, bei der Jane Goodall, Vandana Shiva, Klaus Töpfer und andere prominente Fachleute mit uns in unterschiedlichen Panels über Nachhaltigkeit diskutierten. Bis heute ist die SusCon (existiert mit anderen Veranstaltern bis heute) Keimzelle für viele später entstandene Nachhaltigkeitsmessen.
Der erste Kalender entstand für das Jahr 1997, in der Zwischenzeit heißt die Nummer 26 Jahrbuch ist gleichzeitig auch ein locker erzählter Nachhaltigkeitsbericht.
Wir zeigen Bilder unserer Einrichtung bei und mit den Kunden, deren Kindern, Haustieren oder befreundeten Models.
Das Jahrbuch wird mit Anzeigen unserer Partner finanziert und kostenlos an unsere 5500 Kunden verschickt. Gleichzeitig ist es des stets aktuelle Infoheft für Neukunden.
Vorlesung vor 750 Studenten über die Geschichte des Internets und Social Media am Beispiel der Möbelmacher. Vorausgegangen ist eine gemeinsam mit den Studierenden erarbeitete Untersuchung über deren Social Media Verhalten.
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