von | Mrz 22, 2024

Als schönste Werkstatt Deutschlands mit dem Preis „Meine wunderschöne Werkstatt“ von der Jury der Fachzeitschrift dds ausgezeichnet

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Die Vorgeschichte

Das ist die Seite in der letzten dds

Unsere Meisterin Sophia Wagner hat sich der Bewerbung zum Preis „Meine wunderschöne Werkstatt“ bei der Fachzeitschrift „der deutsche schreiner“ (dds) angenommen und mit ihren Fotos unserer Werkstatt in der Kategorie der Massivholzspezialisten gewonnen (ihr Begleittext zu den Fotos ist in diesem Artikel ganz unten). Der Titel „Meine wunderschöne Werkstatt“ klingt dabei ebenso sympathisch, wie infantil, „fast ein wenig grundschulig“ (O-Ton Sophia). Aber wir freuen uns natürlich riesig, denn was wir in den letzten 27 Jahren in dieser Halle erleben durften, war für uns und hoffentlich auch für unsere Mitarbeiter und Gäste etwas Besonderes. Wir danken Sophia und der Jury, der neben dem Verlagsteam auch Vertreter von Hettich und Bessey angehörten,  für die Auszeichnung und laden wie immer alle Beteiligten zur Führung in unsere Werkstatt oder auch mal zum Kochworkshop in der Ausstellung ein. Eine kurze Mail genügt. Mehr zum Kochen hier.

Der bereits ausgeschiedene Chefredakteur Christian Gahle schickte uns diese Email am 20. Februar 2024:

Herzlichen Glückwunsch! Die Jury zum dds-Preis „Meine Wunderschöne Werkstatt“ hat Ihren Betrieb als Gewinner der Kategorie „Massivholzspezialist“ ausgewählt!

Workshop im Rahmen des EFQM-Qualitätmanagements im Jahr 2002

Wir wurden zur Preisverleihung nebst Übernachtung in den Schindlerhof eingeladen und weil uns mit Familie Kobjoll uralte gemeinsame Aktionen verbinden, haben wir zugesagt, allerdings zusammen mit der preisverursachenden Sophia, die aber lieber daheim schlafen wollte. Im Jahr 2002 haben nämlich der Schindlerhof, die Lammsbräu, eine Nürnberger Telekomabteilung und die Möbelmacher eine von unserer Sustainable Excellence Group kreierte Neuentwicklung des EFQM-Models zur größeren Betonung der Nachhaltigkeit getestet. Das Ergebnis war so erfolgreich, dass fast alle unsere Vorschläge in Brüssel angenommen wurden.  Noch heute ist der Schindlerhof damit extrem aktiv (gewinnt Ludwig Erhard Preise), während wir zwar immernoch von diesen Erfahrungen profitieren, als kleiner Handwerksbetrieb die benötige Struktur aber nicht vollständig abdecken können (alles hier nachlesbar).

Der Start

Sophia Wagner erläutert dem erstaunten dds-Autor Georg Molinski unsere Art der Herstellung von Massivholzmöbeln

Wir wollten viel früher losfahren, aber wie das mit dem Telefon halt so ist, kamen wir dann doch gerade so pünktlich an. Im Nachhinein war unsere Ankunftszeit dann aber doch sehr früh im Vergleich zu anderen Gästen (das lernen wir in unserem Leben wohl nicht mehr).

Vortrag bei der Firma Weinig im Jahr 2007

Beim Empfang sprach mich dds-Redakteur Johannes Niestrath darauf an, dass wir schon vor über zwei Jahrzehnten in Internetkontakt waren, als er noch als Volontär eine von humorlosen Schreinern heftig kritisierte Glosse schrieb, die ich einst verteidigte. Muss ihn mal fragen, ob der den Wortlaut noch hat, fände ich lustig. Der Repräsentant der Firma Weinig erinnerte sich an einen Vortrag, den ich dort im Jahr 2007 gehalten habe. Was für ein Gedächtnis, aber unser Blog weiß noch alles und offensichtlich war ich schwer beeindruckt.

Während auf Utes und Sophias Namensschild, deren Name und „Die Möbelmacher“ stand, lautete der Text unter herwig Danzer (mit großem H geschrieben) „Preisträger“. Das wusste ich aber nicht (das Schild wurde mir ebenso freundlich wie bestimmt aufs Jackett geklebt), weshalb ich die vielen Gratulanten heftig bewunderte, die sich schon im Vorfeld der Berichterstattung meinen Namen merkten (dachte ich). Wir genossen bei vielen Gesprächen auch mit den zahlreichen Sponsoren der Veranstaltung (und Anzeigen-Stammkunden der dds) den Aperitif mit Himbeergeist und wahlweise auch ohne (dann schwamm eine Orange oben auf, statt einer Zitrone, raffinierter Trick zur Kennzeichnung).

Die große Begrüßung

 

Die meisten Gäste waren die Anzeigenkunden des Verlags, bzw. deren Abgesandte, gefolgt von Verlagsmitarbeitern im weitesten Sinn, Verbandsmitgliedern, Mitarbeitern der Nürnbergmesse und einigen Schreinern als schmückendes Beiwerk für die Preisverleihung: also eine sehr angenehme und spannende Runde, ein Garant für gute Gespräche. Deshalb begrüßte zuerst der Anzeigenleiter Andreas Schweizer „seine“ Gäste, dann die Verlagsleiterin der Konradin Mediengruppe, Marei Röding und sie übergab das Mikrofon an die neue Chefredakteurin Katharina Feuer. Diese schilderte in einem sehr sympathischen Statement ihre Vergangenheit und ihre in Zukunft sehr vielseitige Aufgabe. Wer weiß, wie schwer es ist, Nachfolger zu finden, kann sich über solche Glücksmomente freuen.

Vorspeise und Hauptgericht

Nach dem köstlichen Salat mit Erdbeerdressing kam auch gleich das Hauptgericht, das in seiner vegetarischen Version sogar ein Selleriesteak bot, was logischerweise dann ein unpaniertes Schnitzel war. Wobei der „Cut“ des Selleries eher sichelförmig war. Auf jeden Fall schon wieder was gelernt, unsere nächsten unpanierten Sellerieschnitzel werden dann auch zu Steaks umbenannt, das klingt einfach gehaltvoller! Das Team von Schindlerhof war ebenso aufmerksam, wie flink und so konnte nach dem Abräumen gleich die Preisvergabe starten.

Die Preisverleihung

Die junge Schreinerin und Verlagsvolontärin Hannah Bartels führte in standesgemäßer Handwerkerhose sehr engagiert, gut vorbereitet und freundlich durch die Preisverleihung, assistiert von dem langjährigen Redakteur Georg Molinski. Er stellte die nicht immer leicht verständlichen Interviewfragen, die aber dann doch zu einem groben Überblick den gemeinsamen und unterschiedlichen Prioritäten der Preisträger bei der Werkstattgestaltung klarmachten. Verbindendes Element aller Preisträger war die enge Absprache aller Gestaltungsmaßnahmen mit den Mitarbeitern, nur so kann man heute und damals (bei uns vor 27 Jahren) einladende und motivierende Arbeitsplätze schaffen.

 

Der Ausklang

Eigentlich wollte ich kurz die Schindlerhof-Geschäftsführerin Nicole Kobjoll (be-)suchen, aber dann wurden uns so viele Fragen gestellt und Gespräche begonnen, dass wir erst kurz vor Mitternacht unser Zimmer aufsuchen konnten. Natürlich gab es vorher noch eine gemeinsame Fotosession mit den Preisträgern und einer tollen Fotografin. Sie hat mangels Visitenkarte die angekündigte Mail bis jetzt leider noch nicht verschickt, weshalb ich sie hier nichtmal verlinken kann, aber das holen wir dann, zusammen mit ihren sicher perfekten Fotos nach.

Hilfreich bei der Suche nach Nachfolgerin oder Nachfolger

Schon seit 8 Jahren sind wir aktiv auf Nachfolgersuche (ist nicht eilig, aber innerhalb der nächsten 10 Jahre wäre es schon schön), weil so etwas ja nicht von heute auf Morgen funktioniert und nicht zuletzt in diesem Zusammenhang kann der Schönste-Werkstatt-Titel nicht nur schön, sondern auch hilfreich sein. Denn eine Fachzeitschrift erreicht natürlich keine Endkunden, aber sie erregt Aufmerksamkeit bei den Kollegen und vielleicht kommt ja eine oder einer auf die Idee, dem nicht mehr jugendlichen Geschäftsführer nachzufolgen. Sie oder er könnten sich dann voll auf den Verkauf und das Marketing von Massivholzküchen und Möbeln konzentrieren (oder ganz eigene andere Ideen verwirklichen), denn der Rest läuft bei dem eingespielten Team der Möbelmacher sowieso „wie von selbst“: vom Wald der Hersbrucker Alb, bis zu den Kunden.

Grandioses Frühstück im Schindlerhof

Tags darauf mussten wir gottseidank nicht auf die Messe, sondern genossen ziemlich spät die Ruhe und den liebevollen Service beim köstlichen Frühstück.

Jetzt müssten wir nur noch rausfinden, wie unser abgeschrägter Preiswürfel unter dem Deckfurnier aussieht, darüber gibt es nämlich widersprüchliche Hypothesen, aber das Aufsägen aus infantil männlicher Neugier ist ja irgendwie auch keine Lösung …

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Das schrieb Meisterin Sophia Wagner der Jury.

„Die 1997 gebaute Werkstatt in Holzständerbauweise ist für uns Arbeitsplatz, Holzlager und Veranstaltungsfläche in einem. Unser Holz beziehen wir aus der Region, lassen es vor unserer Werkstatt einsägen und im Holzlager im Außenbereich trocknen, bevor es in unserer Trockenkammer auf die gewünschte Holzfeuchte gebracht wird und endlich in die Werkstatt kommt. Hier wird das Holz aktuell von fünf Gesell*innen, zwei Meister*innen und zwei Auszubildenden zu Möbeln verarbeitet. Die Holzreste werden gehackt und zu Briketts gepresst, die wir dann wieder für die Beheizung des Gebäudes nutzen können und eine Photovoltaikanlage auf dem Dach versorgt uns mit Strom.

Durch große Glasflächen und Deckenleuchten ist die Werkstatt immer gut beleuchtet und es gibt viele von uns selbst entwickelte Aufbewahrungslösungen für Material und Werkzeuge. Die Akustik in der Halle wurde von Musikern als so gut empfunden, dass wir sie regelmäßig als Veranstaltungsort verwenden. Dafür muss sie natürlich erstmal leer geräumt werden. Durch die Spezialisierung auf Massivholz fällt einem beim Betreten der Werkstatt immer zuerst der gute Holzgeruch auf. An manchen Tagen können wir gleich erkennen, aus welcher Holzart gerade Möbel gebaut werden, wobei uns die Rotbuche am vertrautesten ist, da wir einen Großteil der Möbel daraus bauen.
Weitere Informationen gibt es auch unter: www.die-moebelmacher.de“

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Das war der Zeitungsartikel

Hier noch einige Fotos von der Halle und von den bereichernden Momenten in der Werkstatt, mehr dazu ist auf der Homepage zu finden

Das sind Beispiele für die Veranstaltungen in unserer Werkstatt:

   

Es wurde aber auch fürs Volleyball-Abitur trainiert, es wurden Segelflieger repariert, wurde viel fürs Fernsehen gedreht, es gab viele Fotosessions und natürlich unzählige Führungen:

   

Die vorausgegangenen Artikel in der dds-Fachzeitschrift seit 2002:

 

Der erste Artikel war über unsere Kinderzimmer „Kinder brauchen Kisten“. Die heute 36-jährige Laura war auf den Fotos vier Jahre alt und es kamen noch viele Artikel bis heute nach, zum Beispiel über Nachhaltigkeit, als das Wort noch niemand kannte. Im Jahr 2010 ging  es um unsere Social Media und Internetpräsenz mit dem theatralischen Titel „Ohne Internet gäbe es uns nicht mehr“.

 

 

6 Kommentare

  1. Stefan Pürner

    Wohlverdient! Die Werkstatt ist ürbigens auch der würzigste Veranstaltungsort für Konzerte und Lesungen etc. pp . Wegen des lagerenden Massivholzes. Was in Wood(sic!)stock (Heißt das nicht eigentlich: „Holzlager“?) der ominöse Dunst dubioser, demnächst bei uns legalisierter Kräuter war, ist in Unterkrumbach der Duft des Holzes

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  2. herwig Danzer

    Hihi, ab jetzt werde ich bei Führungen unser Holzlager nur noch „woodstock“ nennen und wünsche schon jetzt als Absolvent vieler Kräuterkurse happy Ostergrass.

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  3. Vincent

    Ganz charmant, wie die Werkstatt durch ihre jahrelange Geschichte und die besondere Beziehung zu Material und Handwerk gewürdigt wird. Der Aspekt der Nachhaltigkeit, insbesondere die Nutzung lokaler Holzressourcen und die energieeffiziente Beleuchtung, bringt mich zum Nachdenken über die Rolle, die IT-Dienstleistungen in einem ähnlichen Kontext spielen könnten.
    Während die Möbelmacher auf traditionelle Weise den Umweltaspekt in ihr Handwerk integrieren, zeigt es, dass auch in der IT-Branche durch intelligente Konzepte und den Einsatz von grüner Energie viel bewirkt werden kann. Eine Frage bleibt jedoch: Wie lässt sich diese Philosophie noch stärker in anderen Sektoren etablieren, um eine breitere Wirkung zu erzielen?

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    • herwig Danzer

      Nur durch Zusammenarbeit. Gruß, herwig

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  4. Jan

    Die Auszeichnung als schönste Werkstatt Deutschlands ist wirklich beeindruckend! Besonders die nachhaltige Nutzung lokaler Holzressourcen und die energieeffiziente Beleuchtung haben mich begeistert.
    In der IT-Service-Branche könnte man ähnliche Nachhaltigkeitsprinzipien anwenden, um umweltfreundlicher zu arbeiten. Könnte es sein, dass solche Konzepte auch in anderen Sektoren integriert werden, um sowohl die Umwelt als auch die Betriebseffizienz zu verbessern?

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  5. Samira

    Herzlichen Glückwunsch an Sophia Wagner und das gesamte Team für die Auszeichnung! Was mich besonders beeindruckt, ist die Liebe zum Detail in eurer Werkstatt – das erinnert mich an meine eigene Leidenschaft für Handwerksprojekte. Gerade erst habe ich in meiner Küche Umbauten vorgenommen und den Raum umgestaltet, nachdem ich mir neue Küchengeräte geholt habe. Es ist schön zu sehen, wie nachhaltig und durchdacht ihr arbeitet, vom regionalen Holz bis hin zur Energieversorgung durch die Photovoltaikanlage. Euer Ansatz, sogar Holzreste zu Briketts zu verarbeiten, ist ein großartiges Beispiel dafür, wie man in jeder Ecke des Betriebs Nachhaltigkeit leben kann.

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