Tag der Regionen kehrt zurück nach Kirchensittenbach
Als bekannt wurde, dass der deutschlandweite Tag der Regionen, der einst 1998 in unserer Halle erfunden wurde, nach Kirchensittenbach (unsere Heimatgemeinde) zurückkehren würde, haben wir gleich Denis Scheck den Termin vorgeschlagen und siehe da, er konnte sich am 4. und 5. Oktober Zeit nehmen. (Warum der Tag der Regionen in unserer Halle an den Ort seiner Entstehung zurückkam, erzählen wir in diesem Artikel)

Viel Weißkohl wurde für die Kölner Schnitte verarbeitet, natürlich mit dem großen Kochmesser von Nesmuk
Damals wussten wir noch nichts von Denis und Dr. Eva Gritzmanns neuem Projekt „Kafkas Kochbuch“, aber natürlich waren wir hocherfreut, dass wir mithilfe einer Lesung zusätzlich auch unsere Küchen in einem vegetarischen Kochworkshop unterbringen konnten. Gemeinsam mit Ulrike und Martin Lösch von der gleichnamigen Buchhandlung konnten wir uns also an die Planung machen.
Das nur vorab: ich weiß nicht, welche andere Haushaltsküchen solche Kochaktionen unbeeindruckt wegstecken würden? Unsere Gäste von Hamburg bis Hersbruck, waren beeindruckt. Wobei man zugeben muss, dass vor allem Ute Danzer, assistiert zuletzt durch unsere engagierte Praktikantin Alina, durch das Lösen aller Probleme der Beschaffung noch mehr zum Gelingen des Workshops beitrug. Aber die Küchen waren trotzdem toll!
Vegetarische Gerichte in Unterkrumbach und der Hintergrund

Am Freitag und Sonntag gab es auch das Weideschewein vom Schwabhof, hier am Tepan Yaki bedient von Julia Schwab und Emre
Gerichte ohne Fleisch und Fisch sind für uns auch bei Kochworkshops völlig normal, aber gleichzeitig bewerben wir voller Begeisterung unsere verantwortungsvollen Tierhalter aus der Hersbrucker Alb. Massentierhaltung strikt abzulehnen und gleichzeitig die Weideschweine vom Schwabhof, die Rinder von Hutangerprojekt und Vorderhaslach oder die Saiblinge der Fischzucht Rau zu verarbeiten, hat leider eine Komplexität, die heutzutage schon einige Menschen überfordert, dabei ist es wie überall: Es gibt keine einfachen Lösungen, man muss sich mit dem Thema auseinander- oder den Menschen zusammensetzen.
Mit den Direktvermarktern hat 1998 die Regionalbewegung ihren ersten Anlauf genommen und wir werden unsere langjährigen Wegbegleiter auch weiterhin unterstützen. Biobetriebe brauchen schon alleine für Ihre Zertifizierung den Dung der eigenen Tiere, wenn es denen gut geht, dann stehen wir auch hinter deren Haltung und dem Verzehr. Nochdazu, wenn zum Beispiel Weidekühe auch noch die Landschaft unserer Hutanger pflegen, was deren CO2 Bilanz durch Einsparung des Treibstoffs der Maschinen komplett ins Positive dreht.
Der Kochworkshop beginnt um 14 Uhr
Am 15. März 2025 haben wir die Lesung und den kafkaesken Kochworkshop in diesem Newsletter 215 zum ersten Mal beworben, bedauerlicherweise konnten wir nicht alle Koch-Interessenten aufnehmen, die Lesungen hätten wir dagegen schon für noch ein paar mehr Gäste Platz gehabt.
Die engagierten Köchinnen und Köche standen bereit, leider waren Denis und Eva wegen Einkaufsschwierigkeiten am Morgen noch nicht da, und nach seiner Ankunft begrüßte Denis und erklärte alle kafkaesken Hintergründe, worauf unsere versteckte Panik – es könnte zeitlich knapp werden – noch zunahm. Es bewahrheitete sich zwar (wir waren eigentlich nicht rechtzeitig fertig), allerdings hat es niemand mitbekommen, also cool bleiben, das Essen war fein, die Gäste waren begeistert. Im Nachhinein meinte Denis, er hätte den Aufwand wohl ein wenig unterschätzt, hihi.
Vegetarischer Workshop und die EU-Entscheidung zur „Kölner Schnitte“
Als Hauptgericht ist die „Kölner Schnitte“ geplant, eigentlich ein vegetarisches „Fleischpflanzerl“, über das das EU-Parlament vier Tage später beschließt, dass solche Worte, oder auch „Veggieburger“ oder „Sellerieschnitzel“ verboten werden sollen. Es ist nicht sehr wahrscheinlich, dass dieses von der Fleischlobby durchgeboxte Gesetz auch von den 27 Mitgliedstaaten angenommen werden wird, der Europäische Rat hat schon manchen Unsinn verhindert, aber leider nicht jeden.
Der vorgegaukelte „Verbraucherschutz“ erinnert an die vielen durch mit Scheuermilch zubereiteten Müslis vergifteten Käufer (warum erinnert uns die an die LKW-Maut?) oder an die von Fleischtomaten, Katzenzungen und Kinderschnitzeln enttäuschte Carnivoren (wie wärs noch mit Babyöl, Klobrille, Pferdeapfel)? Statt mündige Verbraucher mit überflüssigen Verboten zu traktieren, sollte man eher überlegen, wie viele Menschen beim Kauf von „Echtholzmöbeln“ glauben, Massivholz gekauft zu haben, dabei ist es laut DIN-Norm eine Formaldehyd ausgasende Spanplatte mit einer mindestens 0,7 mm dicken Furnierschicht!
Für den Stern hat Denis Scheck die meisten Gerichte schon mal vorgekocht (hier nachlesbar), aber es ist ein kleiner Unterschied, ein paar Teller fürs Foto und Mitstreiter zuzubereiten, oder die für unser ganzes Abendpublikum.
Warum heißt sie Kölner Schnitte?

Hier wird die Kölner Schnitte am Tepan Yaki von Barbara zubereitet, ganz kurz bevor die Gäste anstanden
Lustigerweise brachten alle Recherchen der Autoren nicht an den Tag, weshalb der „Kölner Schnitte“ genannte Veggieburger so heißt, bösartige Menschen behaupteten, weil man dazu viel Kölsch brauchen würde, aber unseren Gästen hat es super geschmeckt. Dass die Weißkohlbasis im Rezept vorab gegart werden sollte, bei uns aber in der großen Schüssel nur geknetet wurde, macht nix, beide Varianten funktionieren und eine gute Ergänzung war die Kreuzkümmelidee von Ute Danzer.
Die Besonderheit dieses Rezepts brachte Denis Scheck selbst mit: Gofio Mehl aus Mallorca, für das geröstete Getreide vermahlen werden. Für mich ergab sich aus Denis Begeisterung für die Comics aus Entenhausen und dem Mehlnahmen die Eselsbrücke „Goofy-Mehl“, bei dem ich dank des nussigen Geschmacks nicht zuletzt beim Panieren wohl bleiben werde.
Risi Pisi mit Zucchiniblüte und Kölner Schnitte vor der Lesung
Wir hätten wir uns den Empfang der ersten Gäste um 18 Uhr etwas geordneter und in sauberen Küchen in unserer Ausstellung gewünscht, aber wir hatten immerhin vorgewärmte Teller und überspielten das Chaos als „inspirierende Stimmung“ dank grandioser Mitstreiter unauffällig. Das ganze Kochteam war einfach super engagiert.
Die Gäste kamen bei der Abgabe des Risottos Risi Pisi mit Pfifferlingen (daran hat ein fünfköpfiges Team unermütlich geputzt) und Erbsen (die waren easy als TK) und frittierten Zucchiniblüten mit den Autoren ins Gespräch und wo hat man das schon? Die Atmosphäre war entspannt, aber auch gespannt auf die folgende Lesung. Zu den Blüten gibt es sogar ein Video:
Sooo entspannt, dass es fast schwierig war, alle Gäste zur Lesung aus der Ausstellung in die Werkstatt zu bewegen. Denn nur dort können wir dank des Ausräumens und unserer mit unseren Restledern und viel Arbeit renovierten Stühlen aus dem Hersbrucker Jugendzentrum so viele Gäste sitzend unterbringen. Geholfen hat dabei natürlich auch das Team von Feine Weine, die mit köstlichen Getränken, Kompetenz und Charme unsere Gäste verwöhnten.
Der Gugelhupf
Ein besonderes Anliegen war den Autoren der Gugelhupf nach dem Rezept aus Kafkas Kochbuch. Dank Julias künstlerischen Fähigkeiten konnte ansehnliche Exemplare aus den vier Formen geborgen werden, die Zutatenliste war erstaunlich. Zucker, Orangen- und Zitronenabrieb, sechs Eigelb, fester Eischnee und Särkemehl (z.B. Mondamin) stehen diesmal nicht im Rezept, weil der Gugelhopf im Buch nur auf Seite 11 im Text beschrieben ist.
Die Lesung
Es beginnt tradionsgemäß mit der Begrüßung durch den Gastegeber und der des Veranstalters Marin Lösch, beide im Video für die Nachwelt festgehalten. Für das traditionelle Interview von herwig Danzer mit Denis Scheck blieb diesmal leider keine Zeit, denn die Lesung begann dank der schwer zu bewegenden Gäste in der Ausstellung schon ein wenig später.
Ich konnte die Lesung nur dank des Videos im Nachhinein genießen, weil ich zeitgleich zwei Küchen aus der ganzheitlichen Verwüstung in ansehnliche Kochwerkzeuge verwandelt haben wollte. Man sollte ganz nebenbei mal erwähnen, dass nur Möbelmacherküchen diese schnelle Regenerierbarkeit innewohnt, in „normalen“ Küchen wäre man an dieser Aufgabe glatt verzweifelt. Wie heißt es im Buch so schön: „Einer kämpft eben bei Marathon, der andere im Speisezimmer.“
Nachtisch und Signieren
Nach der Lesung haben wir noch den Nachtisch “ Chaud Eau mit Gugelhupf und Pfirsichspalten“ versprochen, dessen Zubereitung man grandios im Video verfolgen kann. Chaudeau heißt einfach heißes Wasser, ist aber eine grandiose Creme, der Zabaione nicht unähnlich und besteht aus unendlich (für Denis zu wenigen) Eigelben, Wein und Puderzucker und Rühren.
Früher hat man das im Wasserbad gemacht, heute kann ein Induktionskochfeld, oder noch besser Induktionswok die Aufgabe der genauen Temperatursteuerung übernehmen, viel rühren muss man trotzdem. Aber Katrin und Eva eilten ihm zur Hilfe und als ich endlich doch noch Eier auf unserem Gelände fand und keuchend anbrachte, war die Creme dann schon perfekt.
Das Signieren funktionierte sogar parallel zum Rühren und danach saßen wie immer alle zusammen, einige bekamen dann doch noch Hunger und wir wärmten Schnitten und Risotto). Nicht ganz so lange wie sonst, weil am nächsten Tag der Regionen ja noch große Aufgaben warteten.
Bilanz des zweiten der 25. Unterkrumbacher Werkstatt-Tage
Wir bekamen ausschließlich positive Rückmeldungen unserer Gäste, wir selbst waren ausgesprochen erschöpft, aber auch begeistert von der Atmosphäre, die durch Denis und Eva, unsere engagierten Kochworkshopteilnehmer und die interessierten Gäste entstand. Für Feine Weine bereicherte Jan Maetzing die Wohlfühlatmoshäre und wir gingen ziemlich zufrieden nach noch weiteren Aufräumarbeiten ins Bett.
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Unsere Begrüßung der Gäste
„Herzlich willkommen in Unterkrumbach neben Hersbruck, im Nürnberger Land, im Herzen von Franken und nördlich von Bayern zu den 25 Unterkrumbacher Werkstatt-Tagen.
Diese fallen kein bisschen zufällig auch auf den 25. Tag der Regionen, denn der erste war 1988 hier in dieser Halle. Wundern Sie sich nicht über mathematische Ungereimtheiten, das hat mit Corona zu tun, aber feststeht, dass Denis Scheck das erste Mal im Jahr 2013 ausgerechnet zum 25. Möbelmacherjubiläum zu Gast war. Dann zusammen mit Eva Gritzmann 2016 und zuletzt 2023 mit Schecks kulinarischem Kompass. Dessen Nadel hat im Zusammenhang mit Kafkas Kochbuch heftig in Richtung vegetarische Küche ausgeschlagen was Sie ja bereits genießen konnten.
Wir freuen uns riesig, dass die Kompassnadel, naja, vielleicht auch das Navigationssystem die beiden heute wieder nach Franken führte und möchten Ihnen auch die anderen Gäste vorstellen: Die Künstlerin der Metropolregion 2023 Ute Plank hat mit ihren Bildern unsere Ausstellung bereichert und wir laden Sie in der Pause und nach der Lesung noch herzlich ein, dort nicht nur an die Wände, sondern auch auf die Tische zu schauen, auf der die Porzellankunst von Angelika Krauß zu sehen und vorsichtig zu berühren ist. Nicht unerwähnt wollen wir lassen, dass man die Kunst nicht nur genießen, sondern auch kaufen kann, genauso, wie auch alle Küchen und Möbel, die Sie hier sehen keine Dekoration für die Lesung sind, sondern die Basis für solche Abende. In der Möbelbranche, wie in vielen anderen, außer der Rüstung und Künstlicher Intelligenz ist es gerade nicht leicht. Unsere Veranstaltungen sollen Sie nicht zuletzt auch inspirieren, Ihre Einrichtung aufzufrischen, denn unser Slogan Alles Gute zum Einrichten, enthält nicht nur die Küchen und Möbel aus dem Massivholz der Region, sondern auch Polstermöbel, Beleuchtung, Schlafsysteme, Fenstergestaltung, eben alles, was in einem Haus oder Büro zwischen Decke und Fußboden passt.
Dass Sie beim Schlendern in der Pause oder nach dem Konzert, gerne auch die Runde durch unsere Werkstatt-Räume in diese Richtung, aber ganz entspannt sind, dafür sorgt Feine Weine. Sie sind ein Paradebeispiel, wie die nahtlose Übergabe einer Firma funktionieren kann. Wir freuen uns riesig, dass Jan Maetzing „Feine Weine“ in seinem Sinne weiterführt (sie finden übrigens ein Foto mit seinem großen Bruder an der Bürowand hinter meinem Schreibtisch) , denn auch die Möbelmacher suchen im Laufe der nächsten 10 Jahre eine Nachfolgerin oder einen Nachfolger.
Dann laden wir Sie und alle Ihre Freunde noch herzlich zum morgigen Tag der Regionen ein und weil wir alle Lesungen seit 1994 zusammen mit der Martin und Ulrike Lösch organisieren, ist um 11 Uhr eine Lesung mit Denis Scheck, die wir Martinée nennen und damit geben ich auch gleich an Martin Lösch weiter.“
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Die fleißige Leonie Bräutigam hatte schon am Mittwoch darauf den Zeitungsartikel veröffentlicht
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Die Möbelmacher in der Kolumne von Denis Scheck im Feinschmecker
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Die Hauptakteure der Kochworkshops
Die höhenverstellbare Küche in unserer Ausstellung (hier klicken)
Die Kirschbaumküche in unserer Ausstellung (hier klicken)
Küchenlinks
- Die Möbelmacherküchen im Feinschmecker
- Massivholzküchen im Jahr 2025
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