Die Jury der Guten Form 2024
Zum letzten Mal war herwig Danzer nach 25 Jahren bei der Jurysitzung der Guten Form dabei, zum ersten Mal Phillip Hegel, zukünftiger Stadtbaumeister Hersbrucks, bewährt Gerd Wagner (Berufsschule), Carola Hoffmann (Reisebüro), Katrin Brandt (Künstlerin) und Walter Reidinger. Mein Nachfolger im Innungsvorstand ist Kollege Stefan Kliegel (re.).
Joel Arnold gewinnt den zweiten Publikumspreis
Mit seinem Gesellenstück aus Esche mit schwarzem Glas konnte unser frischgebackener Geselle Joel Arnold das Publikum, unser Team und Freundin Linda begeistern, die Jury hat es leider übersehen. Dafür gewann er den zweiten Publikumspreis und wird sich ab jetzt mit unserer Küchenfertigung beschäftigen, denn Peter Schmitt ging im September auf die Meisterschule und der ebenso kompetente, wie sympathische Kollege Joel, tritt in seine Fußstapfen.
35 Jahre: Helmut Neugebauer
Helmut Neugebauer war ein früherer Kollege von Gunther Münzenberg bei dem Messebauer Meysel in Reichenschwand, den er zu den Möbelmachern holte, als wir die Arbeit zu zweit nicht mehr schafften. Seine Ehrung war ein schöner Kontrast zur Freisprechung der Junggesellen, weil ein fast ganzes Arbeitsleben dazwischen liegt. Dank Helmut trauen wir uns, Küchen in die ganze Welt zu liefern, weil die Montagen von uns oder via Fotos und Texten mit Kollegen reibungslos funktionieren und es im Nachhinein keine Probleme gibt.
Seine Frau Stefanie, ihre beiden Kinder Simon und Micha (linke Reihe ganz hinten und oben) und fast unser ganzes Team waren bei seiner Ehrung durch den Präsidenten der Handwerkskammer, Thomas Pirner, dabei. Danach plünderte unsere Riesengruppe nicht das dortige Büffet, sondern zog sich theatralisch in die Pizzeria Biserni zum Feiern zurück. Francesco Biserni war Anfang der 70er Jahre der erste Pizzabäcker in Hersbruck und wir haben uns gefreut, uns mal in Hohenstadt (am Sportplatz hinter dem PEZ ist die Pizzeria) zu sehen.
Freisprechung 2024
Die Jury übergab auch in diesem Jahr sehr souverän und engagiert die Preise, danach wurden die Gesellen und Gesellinnen freigesprochen. Es war eine ausgesprochen gelungene Veranstaltung, die dank des neuen Vorstands auch ein paar neue Ideen, wie zum Beispiel den Publikumspreis einbrachte. Denn zwei Tage konnten auch Außenstehende die Markgrafenhalle in Hohenstadt besuchen und die Gesellenstücke in Augenschein nehmen.
Vorstands-Abschiedsrede
Bei der Freisprechungsfeier 2024 bekam ich nach der Preisverleihung eine Urkunde und eine Flasche Whiskey für 25 Jahre in der Vorstandschaft der Innung. Ich nutzte auch hier diese Gunst der Stunde, um dem Nachwuchs Chancen von Betriebsübernahmen, statt Neugründungen aufzuzeigen, vielleicht sogar bei den Möbelmachern. Wir sind für alle Nachfolgeideen offen.
Das war der Text: „Ich möchte mich vor allem bei den fast 30 Jurymitgliedern bedanken, die in den letzten 25 Jahren eine grandiose ehrenamtliche Arbeit für unser Handwerk geleistet haben. Ich bedanke mich bei meinem heutigen Vorstand für die schöne Zusammenarbeit. Sie müssen wissen, das diese Innung Nürnberger Land trotz aller Angebote und Drohungen der fast feindlichen Übernahme immernoch als kleine Innung besteht.
Und zwar, weil wir uns für unsere Auszubildenden einsetzen. Deswegen ist es für uns auch absolut unverständlich, dass es Betriebe gibt, die der Innung nicht beitreten. Der Vorteil für unsere Lehrlinge sind kurze Anfahrten, persönliche Ansprechpartner und dieser würdevolle und überschaubare Rahmen für die Freisprechung mit Guter Form. Das alles organisiert die Innung. Denn hätten wir – wie mehrfach dazu aufgefordert – der Übernahmeaufforderungen zugestimmt, müssten Sie jetzt knapp 1oo statt 13 Gesellenstücke anschauen und eine einschläfernde Massenveranstaltung ertragen. Und Sie müssten weit fahren und hätten nicht so ein feines Buffet. Hier ist es doch viel schöner und vor allem persönlicher.
Apropos persönlich:
Das mit dem Nachfolger für meinen Job als Innungsvorstand hat ja schon mal ganz gut geklappt, jetzt suchen wir innerhalb der nächsten 10 Jahre noch eine Nachfolgerin oder einen Nachfolger für die Möbelmacher. Auch wenn ich noch nicht in Joe Bidens Alter bin, halte ich es für meine Pflicht, für unser Team und unsere Kunden eine langfristige Zukunftsperspektive zu finden, denn die ist eine der wichtigsten Kriterien der Nachhaltigkeit. Helfen Sie mit, dass diese Zukunft lebenswert bleibt, fördern Sie das ehrliche Handwerk, setzen Sie sich ein für unsere Demokratie und kämpfen Sie für Menschlichkeit.
Danke.“
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Ich bedanke mich ganz herzlich bei all den vielen Menschen, die seit 1999 meiner Einladung zur Mitarbeit in der Jury gefolgt sind, auf diesen Seiten kann man zumindest die Veranstaltungen seit dem Jahr 2007 noch einmal nacherleben.
Als nur „kleiner“ (mangels grossem Geldbeutel) Kunde der Möbelmacher bin ich von der Arbeit aller dort Beschäftigten und deren Produkten überzeugt und begeistert.
Ja, alles altert und geht einem Ende entgegen (die Möbel der Möbelmacher hoffentlich nicht).
Ich kann nur wünschen und hoffen, dass sich im Sinne von herwig -und früher auch Gunther- eine sach- und fachverständige Person mit Weitblick findet, die die Möbelmacher langfristig mit Erfolg im bisherigen Geiste weiter führt.
Danke für das Lob! Aber ich lebe ja noch und es geht um die rechtzeitige Suche, um in den nächsten 10 Jahren eine Lösung für Mitarbeiter und Kunden zu finden. Deswegen halten wir die Augen offen und sind weiterhin optimistisch.