von | Jul 8, 2023

Impulsvortrag im Karl-Bröger-Haus über die regionale Waldschöpfungskette als Bilderbuch

Allgemein, Karl-Bröger-Haus

Im letzten Jahr durften wir mit unserem Team den fünften Stock des Nürnberger Kal-Bröger-Hauses komplett einrichten (hier auf der Homepage ist alles nachzulesen). Für die Eröffnung am Samstag, den 8. Juli 2023 haben wir diesen 10-minütigen Impulsvortrag vorbereitet und hier ist er im Video zu sehen:

 

 

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 „Die regionale Waldschöpfungskette“ und wie sie ins Karl-Bröger-Haus fand

Grüß Gott mein Name ist herwig Danzer und ich bin Geschäftsführer der Möbelmacher aus Unterkrumbach, neben Hersbruck, im Herzen von Franken und nördlich von Bayern.

In den nächsten 10 Minuten möchte ich Ihnen mit diesem Bilderbuch gerne zeigen, was wir als regionale Waldschöpfungskette bezeichnen und was sie für unsere Kunden, wie zum Beispiel das Karl-Bröger-Haus, bzw. die fränkische Verlagsanstalt bedeutet.

1988 (da sahen wir noch so aus) haben wir die Möbelmacher als reine Massivholzschreinerei mit konsequentem ökologischen Anspruch gegründet und bis heute sind wir dem treu geblieben.

1997 bauten wir unser ökologisches Firmengebäude in Unterkrumbach und seitdem haben wir den Platz, um ausschließlich mit dem Holz der Region arbeiten zu können. Denn wir wollten, dass das Geld unserer Kunden in der Hersbrucker Alb die Lebensqualität erhöht.
So kommt es direkt bei den Waldbauern an, aber auch bei allen anderen Ausgaben versuchen wir so gut es eben möglich ist, das Geld in der Region zu lassen, ganz im Sinne regionaler Wirtschaftskreisläufe.

Das Holz wird den ganzen Winter über bei uns angeliefert.

 

Ende März dann kommt erstmal der Entrinder, der 100 Kubikmeter in rund drei Stunden von der Rinde und den darin enthaltenen Tierchen befreit.

So würden wir die Stämme gerne stapeln, aber dazu fehlt uns der Zaubertrank.

Aber so ist es doch auch ganz schön.

Anschließend baut Claus Gerstacker seine mobile Säge auf und mit ihm zusammen sägen wir dann rund 100 Kubikmeter in zwei Wochen.

Manchmal schaut auch das Bayerische Fernsehen vorbei

Die werden von uns sorgfältigst gestapelt und die nächsten Jahre im Außenlager vor Regen geschützt in Ruhe gelassen, denn die natürliche Trocknung erzeugt eine ganz andere Holzqualität, als das sonst leider übliche Trockenverfahren in Vakuumkammern. Natürlich ist auch der Energieverbrauch für die aufwändige Vakuumtechnik auf einem ganz anderen Niveau, als das einfache Warten.

Bei uns lagern rund 400 Kubikmeter Holz, also unser Holzbedarf für rund 5 Jahre, wir hatten in der ganzen Krisenzeit kein einziges Problem mit der Holzbeschaffung.  Unsere Art der Holzwirtschaft nennen wir  „die regionale Waldschöpfungskette“. Und darüber hat dann auch Roland Zimmermann einen Beitrag für den Bayerischen Rundfunk gemacht und wir haben damit auch die meisten Nachhaltigkeitspreise Deutschlands gewonnen.

Während dieser Zeit der natürlichen Trocknung entwerfen wir mit unseren Kunden die Möbel, in diesem Fall die Kompletteinrichtung für den 5. Stock im Karl-Bröger-Haus zusammen mit Robert Kästner und seinem Team. Weil das für ein ganzes Stockwerk etwas dauern kann, haben wir uns auch gemeinsam etwas zu Essen gemacht, denn nebenbei wollte ich ja auch die Vorteile unserer Küchenfertigung und vor allem unsere Geräte, wie zum Beispiel dem Druckdampfgarer unauffällig einflechten.

Das Schöne beim gemeinsamen Entwerfen ist, dass wir uns an keinerlei Vorgaben oder Kataloge halten müssen, anhand des Grundrisses des historischen Gebäudes entstanden also nur Möbel, die perfekt auf ihre Verwendungszwecke zugeschnitten sind.

 

Hier zum Beispiel der Empfang

Die Küche entworfen

Das Buffet im Konferenzraum entworfen

So zum Beispiel ein Konferenztisch aus vier einzelnen Schreibtischen, die alle höhenverstellbar sind. Natürlich sind den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zuliebe auch alle anderen Schreibtische in den Büros höhenverstellbar.

Dort haben wir auch das historische Bild der Druckerei und diesen modernen Saal in die Oberschränke integriert, um Vergangenheit und Zukunft dieses Hauses der Arbeit darzustellen.

Oder Vitrinen für das Archiv, in dem wertvolle Dokumente die Geschichte dieses Hauses dokumentieren.

Oder ein besonderer Schubschrank, der mit Edelstahlboden speziell für Getränkekisten entworfen wurde.

An einigen Stellen haben wir die Möbel auch direkt auf die raffinierte Beleuchtung abgestimmt, die für ein angenehmes Arbeitsklima sorgt, deren Farbänderungen nur beim Drehen von Videos später für einige Verwirrung sorgen.

Das Team entschied sich beim Planen für massive Esche, die sie alle übrigens häufig in der Hand haben, weil fast alle Werkzeuge, wie zum Beispiel Hammer und Sichel ☭ , aber auch Äxte und Besen Stile aus Eschenholz haben.

Die haben wir dann rechtzeitig in die Trockenkammer verfrachtet und nach rund sechs Wochen begannen unsere Schreinerinnen und Schreiner dann dem Zuschnitt der einzelnen Bretter nach Stückliste.

Die vorbereiteten Lamellen wurden gehobelt, verleimt und geschliffen.


Auf dem computergesteuerten Bearbeitungszentrum wurde alles auf Format geschnitten, die Kanten gefräst, die Dübellöcher und Löcher für die Beschläge gebohrt und danach in der Verleimstation zu Korpussen verleimt.

Wir bauten ebenso sorgfältig wie liebevoll, die Öloberfläche auf, denn sie ist die einzige Technik, mit der wir alle Möbel auch in vielen Jahren noch pflegen und auf neu überarbeiten können, ich zeigen Ihnen das später bei der Führung noch. Privatkunden machen das meist selbst, oder bestellen uns mal nach 10 Jahren für die Pflege, für manche Objektkunden machen wir das alle 5 Jahre regelmäßig.

Die fertigen Möbel lieferten wir zum passenden Zeitpunkt, der sich leider etwas verschoben hatte. An dieser Stelle ein Riesendank an Robert, denn wir hatten noch keine Baustelle, bei der wir so sorgfältig über den nicht immer funktionierenden Zeitrahmen informiert waren. Es war wirklich die perfekte Zusammenarbeit auf dieser Baustelle, auf der unsere Schreinerinnen übrigens die einzigen Frauen waren, aber das sind die ja gewöhnt.

 

Bei einem wunderbaren Fototermin durften wir mit vielen Protagonisten die Möbel auch dokumentieren und später in unserem Jahrbuch festhalten, das Sie gerne mitnehmen können.

Danach standen wir noch mit Rat und Tat für Kleinigkeiten, wie zum Beispiel den Wandschutz in Acryl, mit dem schon in den Türen eingeführtem Design zur Seite und heute kann das Karl Bröger Haus, wie alle unsere Kunden sagen:

  • Dass die Möbel umweltfreundlich von gut ausgebildeten und bezahlten Schreinerinnen und Schreinern und aus dem Holz der Hersbrucker Alb gefertigt wurden.
  • Dass damit vielfältige regionale nicht nur Holz-Wirtschaftskreisläufe unterstützt wurden.
  • Dass die individuell angepassten und reparaturfreundlich Möbel extrem langlebig sind.
  • Dass sie auch allen Besuchern und anderen Nutzern der Konferenzräume Freude machen.
  • Und dass wir auch in den nächsten Jahrzehnten für alle Belange noch zur Verfügung stehen.

Wenn Sie sich selbst davon überzeugen wollen, kommen Sie mit mir in den 5 Stock. Keine Angst, es wird keine Elevator Speech geben, sondern nur die ebenso ehrliche wie ausführliche Beantwortung aller Fragen zur Kompletteinrichtung der Möbelmacher aus dem Holz der Hersbrucker Alb.

Herzlichen Dank fürs Zuhören

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