von | Jul 9, 2023

Die grandiose Eröffnung des Karl-Bröger-Hauses mit Tag der offenen Tür am 8.7.2023

Allgemein, Karl-Bröger-Haus

Die Eröffnungsreden

Die mit ganz vielen Aktivitäten gespickte Veranstaltung begann um 11 Uhr mit der Begrüßungsrede und Hauseinführung (nebst Video) durch den Geschäftsführer der Fränkischen Verlagsanstalt Robert Kästner. Ebenso kurz, wie sympathisch erläuterte er die Bedingungen, die so eine Baustelle während Corona aushalten muss, aber auch, dass sie mit großem Engagement aller Beteiligten, mit nur wenig Verspätung und im gesetzten Kostenrahmen verwirklicht wurde – und wer kann das heute schon von seiner Baustelle behaupten?

Danach leitete er gleich zu meinem Impulsvortrag über die Kompletteinrichtung im 5. Stock, also der Heimat des Verlags, der die Geschicke des Hauses und des Veranstaltungssaales lenkt.

Mit einem Bilderbuch aus dem Nachhaltigkeitsblog durfte ich den Gästen in 10 Minuten die Hintergründe unserer „Regionalen Waldschöpfungskette“ und das, was unsere Kunden davon haben, erklären (hier ist der entsprechende Blogbeitrag nachzulesen). So ganz nebenbei aber auch, wie genial Robert mit seinem Team die Baustelle durch Corona gesteuert hat. Es gab viele Verzögerungen, aber sie wurden immer rechtzeitig kommuniziert, sodass wir uns gut drauf einstellen konnten. Diese wunderbare Zusammenarbeit wird auch auf unserer Homepage und in Roberts Text darüber deutlich.

Führung im 5. Stock mit unschöner Überraschung

Im Anschluss bot ich an, bei einer Führung im 5. Stock nochmal alle Fragen zu beantworten, aber Robert hat seine Führung durch die Historie des Gebäudes zum gleichen Zeitpunkt angesetzt. Meine Gruppe bestand dann aus einer einzelnen Dame mit soo heftigem Interesse, dass ich sie auch nicht überzeugen konnte, doch erst an Roberts Führung teilzunehmen und danach dann die Erläuterung der Einrichtung mit allen Gästen.

Also machten wir uns auf nach oben und mussten feststellen, dass der wichtigste Raum – wie immer die Küche und das dahinterliegende Büro – leider durch Thorsten Brehm und ein Videoteam belegt war. In der festen Überzeugung, dass das ja nur noch ein paar Minuten dauern kann (wir waren ja so schon eine viertel Stunde hinter dem Zeitplan) begann ich die Chips im Konferenzraum vorzubereiten. Das war für uns beide schon sehr schade, aber als dann Robert mit seinen fast 20 interessierten Gästen kam und das Video immer noch nicht im Kasten war, war es richtig ärgerlich. Sie kamen nichtmal in den Konferenzraum, um die Aufnahmen nicht zu stören.

Die größte anzunehmende Menschenmenge des Tages konnte die Möbel und Küche ob des Videodrehs nicht wirklich wahrnehmen

Eigentlich hatte mein für diesen Termin freigeschaufelter Samstag das Ziel, interessierten Gästen die Einrichtung zu zeigen und die tieferen Hintergründe der ganz besonderen Entwürfe zu erläutern. Als Thorsten Brehm und das Videoteam weg war, war zwar wieder Zeit, aber kein einziger Besucher mehr da. In einer Zeit, in der die gesamte Möbelbranche um jeden einzelnen Kunden kämpfen muss, war das nicht lustig. In der Zwischenzeit hat sich die Terminüberschneidung geklärt, da ging bei der Hausverwaltung was schief – schon vergessen, gibt größere Probleme auf dieser Erde.

Chips ohne Leute

Na gut, was soll man machen, man macht das Beste draus. Denn für die Besucher hatte ich ein paar Kartoffeln und eine Stahlplatte mitgebracht, mit der man einen Tepan Yaki auf dem Induktionskochfeld imitieren kann, und das tat ich dann auch, nicht zuletzt, um zu probieren, wie gut es geht. Es ist kein Vergleich zum richtigen Tepan Yaki, aber zum Spielen reicht es, für mehr fehlt es einfach an Fläche. Auch die Temperatursteuerung ist entgegen der des Tepans, der via Thermostat gesteuert wird, ziemlich kompliziert, man muss ständig auf der Hut sein, dass das Öl nicht raucht.

Mitarbeiterin Judith Letz erbarmte sich meiner; lobte und fotografierte die Chips ohne Publikum

Außerdem ist es eher eine Pfanne, weil der Rand außenrum hochgeht, beim Tepan sind große Rillen drumrum, die das Fett ablaufen lassen und nicht am Boden ansammeln. Man kann es auch positiv sehen, ich konnte in aller Ruhe ein Gerät ausprobieren, das ich eigentlich nicht mag, aber jetzt wenigstens kompetent darüber Auskunft geben kann.

Mein Messerkoffer als Tepan+Zubehör-Chips-Transporter

Hatte ja eigentlich die Hoffnung, dass sich noch ein paar Menschen hier hoch verirren könnten, aber die trog, dafür war das nicht nur kulinarische Programm unten viel zu köstlich. Also putzte ich die Küche wieder sauber und verließ mit meinem Köfferchen den 5. Stock wieder. Meine Hinterlassenschaft war ein Schüsselchen mit unseren Kartoffelchipsklassikern, deren Zubereitung und Gewürz wir hier beschrieben haben. Wer sich über den richtigen Tepan Yaki informieren möchte, findet hier alles.

 Das kulinarische Programm

Das kulinarische Angebot war vom Feinsten

Im großen Saal, verwöhnten uns Thomas Hänßler, seine Tochter Laura und ein freundlicher Praktikant aus dem Iran mit Getränken (inkl. Bier von der Streubräu), Brötchen (Metzgerei Freyberger) und einem grandiosen Service, der bis zum Bestellen und Servieren der Wraps reichte.
Diese gab es im Foodtruck von The Dukes, köstlichen Kaffee servierte Goldini Coffee und dazu oder danach oder davor das Eis von der Rosa Kuh.

Es war wirklich eine gelungene Auswahl der kulinarischen Partner, alle einzelnen sind einen Besuch wert.

Spannende Vorträge zur Indoor-Navigation und Touchscreen-Technik

Marcus Witzke vom Frauenhoferinstitut mit seinem süßen Roboter und dem Touchscreen von Wende

Marcus Witzke vom Fraunhoferinstitut in Berlin erklärte uns anschaulich die Hintergründe, aber auch den Gebrauch der grandiosen Indoornavigation Everguide. Wie bei Google Maps gelernt, kann man sich mit deren Hilfe durchs ganze große Karl-Bröger-Haus mit unterschiedlichen Eingängen und verschlungenen Wegen navigieren lassen. Blinde Menschen können via Sprachsteuerung damit kommunizieren und werden mittels Geräuschen geführt. Dazu hat ein kleiner Roboter alle Räume vermessen und an den Decken werden QR-Codes angebracht, die die Kamera des Smartphones für die zentimetergenaue Führung verwendet. Mal wieder ist das Karl-Bröger-Haus damit als einziges Gebäude in Nürnberg ausgestattet, die Investition war überschaubar, das Ergebnis ist überwältigend.

Links der Roboter, rechts eine Kamera, die die Referentin auch von der Seite zeigt und verfolgt, wenn sie sich wegbewegt

 

In direktem Zusammenhang stand die Präsentation von Daniel Bäuerlein mit dem genialen Touchscreen der wende.interaktiv GmbH. Auch der ist im Karl-Bröger-Haus im Konferenzraum ständig im Einsatz, weshalb den Empfehlungen des Systems durch Robert Kästner unbedingt Glauben zu schenken ist. Was uns hier in wenigen Minuten an unauffälliger und perfekt verpackter Technik präsentiert wurde, begeisterte natürlich die Technik-Freaks, aber vor allem auch die Menschen, die ständig Hybrid-Meetings und Online-Veranstaltungen organisieren müssen.

Beeindruckender Vortrag zur Barrierefreiheit

Das emotionale Startbild des Vortrags der Beraterfima Gabana mit der Visualisierung des Alterns

Den beeindruckendsten Vortrag des Tages aber (von denen, die ich sehen durfte), hielt Frau Kornelia Grundmann und ihr Geschäftspartner Josef Sögner von der Firma Gabana. Es war ein glühendes Plädoyer für die Barrierefreiheit und als Rollstuhlfahrerin mit MS hat sie ganz andere Erfahrungen und sich eine herausragende Kompetenz erarbeitet.

Wir halten uns also für nicht ganz unbedarft zum Thema Barrierefreiheit, aber ihr tiefes Engagement und auch das Fachwissen von Herrn Sögner waren nicht zuletzt in der wohlbegründeten Ablehnung von unsinnigen Normen schon sehr überzeugend. Wir würden auf diesem Gebiet ja gerne mehr machen, aber leider ist unsere Erfahrung, dass eine konsequente Massivholzschreinerei nur ausgesprochen selten Kunden findet, die barrierefrei und Massivholz verbinden wollen. Und das, obwohl die Pflegbarkeit und Lebensdauer von Massivholzmöbel gerade ob der zerstörenden Wirkung der Fußstützen bei Rollstühlen sehr gut zusammen passen würden. Es sind einfach zwei winzige Zielgruppen, die nur in seltenen Fällen zusammentreffen.

Die Berater von Gabana haben, wie wir und die anderen Partner im Karl-Bröger-Haus, für alle neuen Ideen offene Ohren und auch Geldbeutel gefunden. Rein statistisch bewegen sich die Investitionen für Barrierefreiheit bei rund 1,5 % bis 2% pro Bauvorhaben. Wenn man vor diesem Hintergrund die Erzählungen von Frau Grundmann und ihren Barrieren verfolgt, könnte man an dem Thema verzweifeln und manchmal tut sie das wohl auch. Es mangelt an Know-how, am Verständnis und Willen und an wirklich durchdachten Vorschriften. Nebenbei haben wir auch noch herausgefunden, dass das Karl-Bröger-Haus zwar ein geniales, höhenverstellbares Rednerpult (aus Spanplatte) hat, dass es aber für einen im Rollstuhl referierende Menschen trotzdem nicht weit genug herunterfahren kann.

Letzte Führung durch das Gebäude

Gemeinsam machte dann auch der harte Kern noch eine Führung durch das ganze Gebäude mit Robert Kästner, diesmal mit einem Focus auf Barrierefreiheit, die dort wirklich vorbildlich verwirklicht wurde. Auch ich sah dabei zum ersten Mal die anderen Stockwerke und kann gut nachvollziehen, welche Meisterleistung die Fränkische Verlagsanstalt mit diesem rund 10 Millionenprojekt auf die Beine gestellt hat. Oben genossen wir auch noch unsere Möbel, die Küche und die Aussicht. Robert Kästner erklärte den erstaunten Gästen, dass ein Druckdampfgarer (den er ja auch zuhause nutzt) nicht nur zum feinen Kochen, sondern auch für die schnelle Pause und zum Aufwärmen (welches man dann Regenerieren nennt) benutzen kann.

Wir bedanken uns ganz herzlich für den grandios organisierten Tag, die Möglichkeit unserer Präsentation, aber am meisten für die vertrauensvolle Zusammenarbeit. Dass man die anderen Gewerke und Menschen kennenlernen konnte, die ebenfalls federführend am Projekt beteiligt waren, war ein echtes Highlight.

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Alle Artikel mit dem Thema Karl-Bröger-Haus im Blog

Die Einrichtung des Karl-Bröger-Hauses auf der Homepage

 

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