Es ist der dritte Tag des Schreiners, an dem wir gemeinsam mit Küchenkunden und neuen Gästen gemeinsam kochten. Häufig werden wir um solche Veranstaltungen in regelmäßigen Abständen gebeten, aber das können wir leider nicht leisten, weil wir ja eigentlich eine andere Aufgabe haben. Denkbar wäre allerdings ein Kochabend mit Ihren Freunden, wenn Sie mindestens 8 davon verbindlich organisieren, wobei die entstehenden Kosten von Ihren kulinarischen Wünschen abhängig sind. Rufen Sie uns einfach an, wir können über alles reden.
Aus unseren Erfahrungen aus den letzten Tagen der Küche (hier und hier und hier) oder den Tagen des des Schreiners wissen wir, dass das spontane Reagieren AUF und das Kochen FÜR die persönlichen Wünsche unserer Gäste besser ankommt, als die strikt durchorganisierte Veranstaltung. Wir haben nur vorgeschlagen: Hutangerbulle „Ingo,“ Weideschwein vom Schwabhof, Reh aus Vorderhasslach, Saibling von der Fischzucht Rauh.
Die erstmals durchgeführte Vorstellungsrunde war total wichtig für die Zufriedenheit unserer Besucher an diesem Tag. Denn durch sie konnten wir erfahren, dass die einen der Fisch, die anderen der Vergleich Dampfgarer und Sous Vide Garen und die dritten die praktische Erfahrung mit dem Tepan Yaki interessiert.
Der Zwiebelschneidkurs kämpfte wie immer mit der anfänglichen weiblichen Abneigung gegen große Messer, wenn man aber ausführlich demonstriert, warum man breite Schneiden und einen langen Schneideweg braucht, werden dann doch einige große neue Messer angeschafft und hoffentlich auch eingesetzt. Kochen ist ein Handwerk und da ist der sinnvolle Gebrauch von Werkzeugen seit vielen Jahrzehnten überliefert. Das berüchtigte „Schneidteuferla“ mit 7 cm Schnittlänge ist (vernünftige Qualität als Gemüse- oder Tourniermesser vorausgesetzt) dabei zum Schälen durchaus hilfreich, zum Schneiden verwendet man besser ein Kochmesser – wir übrigens immer die von Schaaf, Goldhamster, Solicut, Felix, welche alles das gleich Produkt aus der gleichen Firma nur mit unterschiedlichen Namen sind.
Auch für den Vorschlag, den genialen Fleischwolf unserer Lieblingsküchenmaschine Ankarsrum für Rehburger einzusetzen fanden wir Fans und so wurde den ganzen Tag über von den einen fleißig, von den anderen genießend am superharmonischen Workshop teilgenommen.
Dabei geht es uns schon auch um den Appetit an unseren – jetzt nachweislich – unkaputtbaren Massivholzküchen, aber mehr um die Erkenntnis, dass wir uns nicht nur fürs Kochen und für gute Küchen, sondern auch für den kompetenten und verantwortungsvollen Umgang mit Lebensmitteln aus der Hersbrucker Alb engagieren.
Deshalb hielten im Laufe des Tages Rainer Wölfel, vom Naturschutzzentrum Wengleinpark einen Vortrag über seine Rinderherden auf den Hutangern.
Thomas Schwab vom Schwabhof erklärte seine Motivation für den verantwortungsvollen Umgang mit seinen Weideschweinen in Lieritzhofen.
Und weil Regionalität nicht zu Provinzialität führen darf, hat Jürgen Baron über unser Lieblingsolivenöl „Luque“ aus Spanien berichtet, das man auch bei uns kaufen kann.
Zum Begrüßungssecco von Manfred Rothe gab es natürlich unsere Kartoffelchips vom Tepan Yaki, dessen Gewürzrezept wir hier schon mal veröffentlicht haben. In der Zwischenzeit bereitete Bernd Müller mit Mitstreitern die Saucen vor, einige machten das Knödelbrot, andere richtige handgeriebene Bagggers (Reibekuchen aus Kartoffeln) und Ralf zeigte das Sous Vide Garen von Karotten, weil bei uns drei verschiedene Vakuumierer zum Testen und einige Thermalisierer, darunter auch der erste Einbauthermalisierer der überhaupt in eine Küche eingebaut wurde zur Verfügung standen.
Im Laufe des Tages verarbeiteten wir auch die im Sous Vide Verfahren vorbereiteten Stücke von Schwein und Rind, die schon 24 Stunden vorher in den Thermalisierern bei 56 Grad (Rind) und 59 Grad (Schwein) vorbereitet wurden. Interessanterweise hat diesmal der Vergleich mit dem in nur einer Stunde bei 120 Grad im Druckdampfgarer zubereiten Stück der Rinderschulter weniger Menschen als das Sous Vide Stück begeistert, bei den Werkstatt-Tagen schnitt das Stück aus dem Druckdampfgarer dagegen im Vergleich zum konventionell im Topf gegarten wesentlich besser ab.
Daraus könnten man jetzt etwas naiv eine Beliebtheitsskala – am Besten mit selbst gefälschtem Balkendiagramm – erstellen, wenn es nicht sooo viele andere Einflüsse der Zubereitung gäbe. Gottseindank sehen wir unsere Aufgabe des gemeinsamen Kochens nicht in einer tv-duell-dämlichen Preisverteilung der besten Garmethode, sondern im Erleben und Schmecken der unterschiedlichen Möglichkeiten und jede Köchin kann je nach Situation zwischen Zeitmangel und Gourmetgästen entscheiden, welche Garmethode im Moment die geeignetste ist.
Und wieder hatten wir total interessante Gäste, von den sous vide erfahrenen Kochfreaks über „normale“ kochinteressierte bis hin zu den spezialisierten Nur-Essern, die für solche Veranstaltungen und auch sonst im Leben ja auch gebraucht werden – vor allem, wenn sie sich beim Abspülen beteiligen.
Alle Fotos (auch von Verena Dreier) können sie hier anschauen (gerne auch herunterladen) und wer wirklich den Rohschnitt und mehr sehen will, schickt uns eine Mail an herwig.danzer@die-moebelmacher.de.
Wer also Lust bekommen hat, unsere Küchen gemeinsam mit Feunden beim Kochen zu testen, schreibt einfach eine Mail, oder ruft uns an.
Die Küchen der Möbelmacher aus dem Holz der Region
Alle Videos zum Thema „kochen und Küche“ im Youtubekanal
Alle Links zum Tag des Schreiners 2016
Lesung mit Ulrich Grober
Diana Burkels Kocherichtung Nr. 8
Kochworkshop am Samstag mit Einladung zum Selbermachen
Gemeinsames Kochen am Sonntag
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