Das Seminar der Uni Bayreuth von CRRegio – zu dem ich als Referent eingeladen war - fand bei unserem hochgeschätzten Porzellanpartner Walküre statt. Deshalb wollte ich mir den Abend vorher in der urigen Produktionshalle nicht entgehen lassen, bei dem ich die Teilnehmer kennen lernen durfte, aber vor allem auch dem Guerilla-Kochen beiwohnen.
Guerilla-Kochen entstand in Kuba, als Köche illegale Restaurants in
leerstehenden Gebäuden eröffneten, und hat inzwischen in Paris, New York
und Berlin Anhänger gefunden. Der Student Henry Höckendorf hat die Idee
für Bayreuth aufgegriffen, aber auf eine legale Basis gestellt.
In einer 8 Quadratmeter-Improvisations-Küche zauberte der Koch Christopher Häußinger mit seinem engagierten Team ein liebevoll (und aus – wenn möglich – regionalen Zutaten) zusammengestelltes Viergangmenü, begleitet von feinem Sekt und Weinen und ebenso freundlich wie aufmerksam serviert von Christina und Carina. Schick wäre noch ein Tellerwärmer gewesen. Klasse Idee: die Salatsauce im verkorkten Reagenzglas auf demselben platzieren. Die dazugehörige Band fand den richten Ton und vor allem die angenehme Lautstärke, die trotzdem Gespräch zuließ.
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Amuse Gueule war eine in Pumpernikel panierte Garnele, leider nicht aus dem roten Main.
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Variationen vom Saibling
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Cappuccino von frischem Bärlauch mit einer Curry-Kresse-Creme aus Ziegenkäse
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Medallions vom heimischen Reh, in geräucherter Paprika mariniert, mit Spargeltagliatelle und Tomaten-Concassée
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Und eine echte Neuigkeit war die Nachspeise, nämlich gepfefferte Butter-Krokant-Kartoffeln und einem Parfait von der Tonkabohne, wirklich klasse.
Auf deren Website erfährt man, was die alles in Zukunft vorhaben, wir können das Team von der Küchenkompetenz, über die angenehme Moderation des Abends bis hin zum perfekten Service nur empfehlen. Eine gute Idee der Organisatoren war ein Platzwechsel zwischen den Gängen, allerdings braucht es dazu wohl etwas genauere Anweisungen, welche Dinge mitgenommen und welche am alten Platz gelassen werden – oder man definiert den Umzug als pädagogische Aufgabe zur Problemlösungsfindung.
Führung beim Porzellanhersteller Walküre
Dr. Wolfgang Meier selbst führte uns tags darauf durch die heiligen Hallen der Porzellanherstellung, was wirklich beeindruckend war. Hier kann man mal wieder sehen, wie viele Arbeitsschritte in einer Tasse stecken und warum Sie – wenn vernünftige Löhne gezahlt werden und beste Qualität das Kriterium ist – auch Geld kostet.
Walküre Porzellan dankt das mit einer unglaublichen Lebensdauer, die wir an unserem Möbelmacher-Kaffegeschirr seit 1997 und der Showküchenausstattung seit 2004 täglich erleben dürfen.
Danach gab es im Rahmen des CSRegio-Seminars der Uni Bayreuth vom Institut für Philosophie unter Prof. Dr. Dr. Alexander Brink einige spannende Referate zur Corporate Social Responsibility (u.a. von dem Diplom Psychologen Ulrich F. Schübel, meine Prezi zum Thema ist hier zu finden).
Alles hervorragend organisiert vom CSRegio-Team und dem Gastgeber Walküre. Vielen Dank dafür. Wer weiß, vielleicht wird das mittelfränkische Pendant zu dieser Seminarreihe ja in in der Hersbrucker Alb stattfinden?
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Grade erste entdeckt: eine handgeschriebene (!) Dankeskarte mit Bayreuther Kochbuch. Vielen Dank auch für diese schöne Geste.
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