von | Sep 6, 2007

Newsletter Nr. 33: Tag der Massivholzküche am Samstag

Bücher, Newsletter, Pro Natura, Veranstaltungen

Abbestellmail wie immer am Ende des Newsletters!

 Mit eingearbeiteten Kommetaren von Manfred Lautenschlager

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Liebe Leute,

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"Die Küche zum Kochen" nannte Otl Aicher – ein Freund von Gerd Bulthaup – anno 1982 sein neues Buch über die Küchenplanung. "Das Ende einer Architekturdoktrin" verkündete er seinerzeit und seit unserer ersten gelieferten Massivholzküche im Jahre 1989 arbeiten wir an diesem hehrem Ziel gemeinsam. Denn Lebensqualität in einer Küche entsteht vor allem durch eine Grundrissplanung, die nicht nur Kochen, sondern auch Leben in einer Küche erlaubt. Und natürlich durch Einzelanfertigung, das Holz aus der Heimat und gute Geräte von Miele.
An diesem Samstag (8.Sept. 07) wollen wir das mit Ihnen gemeinsam ausprobieren. "Kochen mit Freu(n)den" heißt unser Motto. Wir filetieren Saiblinge, lehren die Zwiebelschneidtechnik und testen Dampfgarer, Tepan Yaki und Induktionskochfelder. Ein paar Anmeldungen haben wir sogar schon vor der offiziellen Ankündigung erhalten, wir freuen uns auf Ihren Besuch, natürlich gibt auch nen feinen (reinen) Wein von Manfred Rothe.

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Die Themen heute:

1. Kochen mit Freu(n)den am Samstag

2. Sonderangebote Schränke, Sofas und Tische

3. Lesung und Konzert: was geschah?

4. Pro Natura mit Torf, Weide und Zirbe

5. Die gute Form mit Lob und Kritik

6. Farmer John, Grüne Lust, Bioerlebnistage und Consumenta

7. Neues Buch von Stefan Pürner, neue CD von Bluemama

8. Kurzmeldungen und Links

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1. Kochen mit Freu(n)den am Samstag

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Der Tag der Küche ist deutschlandweit vom "Arbeitskreis moderne Küche" ausgerufen, wir folgtem dem Ruf, aber mit der Umwidmung auf den "Tag der Massivholzküche". Wir freuen uns einfach über alle, die mit uns gemeinsam was kochen wollen. 

Ein lustiges Problem über das "Filetieren von Massivholz" mit der Anzeige in der Pegnitz-Zeitung (in der Hersbrucker wollten wir nicht inserieren, weil dort die Gesundheitstage sind) beschreiben wir hier im Weblog.

Und natürlich finden Sie die Rezeptlinks in unsere Rezeptdatenbank und alle anderen Tipps auf der Sonderseite Tag der Küche.


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2. Sonderangebote Schränke, Sofas und Tische

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Insgesamt haben wir gerade drei Schlafzimmer übrig, vier Tische, ein Bad, zwei Wohnzimmermöbel und jede Menge Polstermöbel. Diese sind zur Zeit sogar in der 15%-Aktion. Deswegen aktualisieren wir ständig unsere beiden Sonderangebotsseiten, auf denen wir jetzt manchmal auch Kundenmöbel (nicht unbedingt von uns gefertigt) anbieten.

Sonderangebotsseite Massivholzmöbel

Sonderangebote Jori-Polstermöbel aus Ausstellung

Jori Sofa 15%Aktion

Jori Sessel15%-Aktion

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3. Lesung und Konzert Unterkrumbacher Werkstatt-Tage 07: was geschah?

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Die Lesung mit Christian Schüle fanden offensichtlich nicht nur wir beeindruckend, denn auf ein Schreiben von Gerda Münzenberg antwortete er (ausschnittweise):

——

"Die Lesung bei den Möbelmachern war eine rundum schöne Erfahrung, die mich stolz sein lässt, dass so gebildete und interessierte Leserinnen wie Sie den einen oder anderen Gedanken der „Deutschlandvermessung“ in kleineren und größeren Kreise weiter diskutieren. Nichts wagt ein Autor mehr zu wünschen als dies (zumal er genau das als Ideal ausgegeben hat)! (…) Wann immer Hersbruck es mag, werde ich wieder zu  einer Lesung kommen, und wieder wird alles so gut organisiert und wohltuend durchgeführt sein, eine verständige Geneigtheit, von dem all die, die in den großen Städten leben und oft das Gefühl und die Leidenschaft verloren haben, nur lernen können. Darum, im übrigen, wird es in dem Roman gehen, den ich jetzt zu schreiben beginne: um den Verlust des Spürens und der Hingabe. "

——

Hier können wir nur die präventive Einladung aussprechen: Sobald das Buch fertig ist, organisieren wir eine Lesung. Versprochen.
Die ganze Antwort von Christian Schüle im Blog
Alle Artikel (Anselm Stieber, Gerda Münzenberg, Alice Niklaus, Martin Lösch, Roland Zimmermann, Thomas Raum, Katja Bub) über Konzert, Lesung und die Werkstatt-Tage finden Sie unter der Rubrik ZEIT zu leben.

Nochmal Danke an alle Beteiligten, vielleicht könnte ja noch was draus entstehen.

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4. Pro Natura mit Torf, Weide und Zirbe

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Pro Natura hat sein Programm unter dem Motto: Gesund schlafen mit der Heilkraft von Zirbe, Weide und Torf erweitert. Einige feinfühlige Menschen haben damit schon sehr positive Erfahrungen gemacht, das naturheilkundliche Wissen, ob der Heilkraft dieser Pflanzen ist schon sehr alt, die Umsetzung in den Matratzenauflagen sehr modern. Die Salicylsäure der Weidenrinde (kennen Sie vom Aspirin), die "Fango-Wirkung" des Torfs (bei Gelenkproblemen wie z.B. Rheuma) und die beruhigende Wirkung des Zirbenduftes (dessen Wirkung auf die Fruchtbarkeit ist umstritten, wenn auch rein empirisch dran gearbeitet wird) sind sicher gesünder als Tabletten, aber es gibt sie noch nicht auf Rezept. Eine Bettauflage mit verhütender Wirkung ist in Arbeit, man experimentiert mit Kuhdung (nee Vorsicht, ist ein Scherz, obwohl es wohl funktionieren würde).

Mehr dazu auf unserer Pro Naturaseite über Bettsysteme und mehr.

Weitere Informationen hat Manfred Lautenschlager wenige Stunden später beigesteuert:

Kchelautenschlagerportrait
Sodann: Kuhfladen ein vielleicht wirksames aber nicht empfehlenswertes Verhütungsmittel.

Darüber schweigt sich in der Tat die alte Rezeptliteratur aus; bekannt
sind dafür aus der entsprechenden Gerüchteküche des 15. Jhs. (Kloster
Tegernsee) Rezepte wie diese – hier gleich aus dem gelehrten Latein
übersetzt:

mag[778c] Hasenkot, über dem Bett der Frau aufgehängt, verhindert die Schwangerschaft.
mag[746] Ausgefallene Milchzähne von Knaben, in Blattsilber gewickelt,
dienen als Verhütungsmittel, wenn man sie über dem Bett der Frau
aufhängt.

Dies also alles weit weniger anrüchig als die Kuhfladen in der
Matratze. Wer lieber etwas Verbindlicheres verwenden möchte, dem sei
hingegen gedient mit:

mag[768] Der Samen von Sauerampfer, in einem Tuch über die linke
Schläfe gebunden, dient der Frau als Verhütungsmittel, solange das Tuch
festhält.
oder:
mag[791] Zwei Wieselhoden, an den Schenkel der Frau festgebunden, dienen als Verhütungsmittel, solange sie dort festhalten.

Wem (als Frau) das alles zu unsicher ist, kann freilich auf Nummer
sicher gehen und beherzt einen kräftigen Schluck Bocks- [778a] oder
Wolfsurin [783c] trinken, oder ein Stück Sigmarswurz in
Mauleselinnenurin [766] schlucken, was dann sehr direkte Mittel zur
gleichen Anwendung sind.

Nachlesen kann man dies alles in der "unterhaltsamen Ecke", sprich dem
Anhang mit den "magischen" Rezepten unserer Publikation des "Liber
Illuministarum" (ed.
Bartl, Lautenschlager et al.) Stuttgart 2005; das Buch ist im normalen
Buchhandel leider schon vergriffen (ob wegen der ausnahmslos seriösen
kunsttechnologischen Rezeptanweisungen, oder dem unterhaltsamen Anhang
– wissen wir nicht), es sind aber noch ein paar letzte Exemplare im
Buchladen des Germanischen Nationalmuseums erhältlich, dem Ort wo unser
DFG-Projekt ja auch angesiedelt war.

In der anzitierten, lehrreich wie vergnüglich zu lesenden "magischen
Ecke" des Buches findet man weiter Treffliches über Aphrodisiaka, gegen
Sterilität, wie man Jungen bzw. Mädchen zeugt, Ehebrecherinnen
überführt und überhaupt (Frauen
natürlich) nachtschlafends die ganze Wahrheit auszuplaudern veranlässt.

Wer übrigens partout nicht auf seiner umzirbelten Dungmatratze
einschlafen kann, lege einfach einen Liber Illuministarum neben sich
aufs Nachtkästchen, fange an im Register zu blättern …. etc.

Mit herzlichem Gruß,

Manfred

 

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5. Die gute Form mit Lob und Kritik

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Dass unsere Lehrlinge wieder Preise eingeheimst haben, erwähnten wir ja schon im letzten Newsletter. Jetzt geht es um die Preisverleihung mit Freisprechung der Gesellen.
Es muss nicht immer alles Friede, Freude, Eierkuchen sein (wo kommt das eigentlich her?), Prof. Klöcker kann bei der Laudatio für die Preisträger der guten Form 07 auch mit sehr kritischen Bemerkungen, nicht nur über die  unpassende Kleidung mancher Junggesellen, die Zuhörer zum Zuhören bringen. Über seine immer wiederkehrende Kritik an der Maserrichtung von Gesellenstücken haben wir als Massivholzschreiner aber einige Infos zusammengetragen und zur Diskussion gestellt. Im Weblog. 

Die Antwort auf die Frage nach der Herkunft von Manfred Lautenschlager:

Lieber herwig,
 

wo "Friede, Freude, Eierkuchen" herkommen, fragst Du Dich.

 

Frag‘ ich mich auch und hab‘ mal beim Freiburger Emeritus Lutz Röhrich
in seinem "Lexikon der sprichwörtlichen Redensarten" (1991)
nachgeguckt; dem fiel leider auch nichts besonders Erhellendes ein,
aber immerhin soviel:

 

(Bd. I, S. 476 s.v. Frieden)


[…] Die erst in jüngster Zeit bekannt gewordene Redensart "Friede,
Freude, Eierkuchen" bezieht sich auf den von Politikern, aber auch in
Familien, Vereinen etc. nicht selten unternommenen Versuch, die Dinge
zu beschönigen und Harmonie vorzutäuschen. Sie bedeutet soviel wie:
Dieses Schöntun mag glauben, wer will.

 

Soviel also von Röhrich; für ihn, wie für alle Professoren unserer
Vätergeneration bedeutet "in jüngster Zeit" immer ab 2. Hälfte 20. Jh.

 

Die Fragwürdigkeit dieses Friedens und der dreinfahrenden Freude mag
sich allenthalben in der oft prekären Stabilität eines Eierkuchens
angedeutet finden, wie in dem schönen Spruch Soltaus (zitiert nach dem
Grimmschen Wörterbuch, s.v.


Eierkuchen):


wer allzu schnell steigt über sich,


der felt gewis bald unter sich,


gleichwie ein eierkuchen.

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6. Farmer John, Grüne Lust, Bioerlebnistage, Tag der Regionen, Consumenta

Schon mal die Veranstaltungen der nächsten Monate zum notieren:

Ausnahmsweise nicht auf der grünen Lust, weil dort eine Modenschau stattfindet und wir die Models nicht mit Kalorien locken dürfen. (Organisiert von Glore, einem Klamottenladen in Nürnberg, der fair gehandelte und umweltbewusst produzierte Kleidungsstücke führt, wir berichteten im Blog). Wir laden Sie heftig dazu ein, denn die grüne Lust ist immer eine Reise wert, wir können uns jetzt endlich mal selbst dort umsehen.

Dafür kochen wir mit den üblichen Verdächtigen (Diana Burkel, Stefan Rottner) während der Bioerlebnistage am 5. und 6. Oktober am Hauptmarkt in Nürnberg.  Alles über die Bioerlebnistage

Außerdem gibt es am Samstag, dem 16.September noch ein paar Karten für den sehenswerten Film "Farmer John" im Cinnecitta, der die Geschichte vom Jungbauern über viele Entwicklungsstufen bis zum Biobauern beschreibt. Das historische Filmmaterial seiner Mutter ist wirklich klasse, und das Happy End motiviert glatt zum Gemüseanbau (o.k. vielleicht nicht jeden). Wir würden uns freuen Sie dort zu treffen. Vielleicht zeigen wir den Film ja auch mal im Hersbrucker Kino, dann könnten wir wieder unsere Kunden einladen, mal sehen. Ausführliches zum Film.

Auf der Consumenta (27.Oktober bis 4. November) sind wir auch, diesmal konzentrieren wir uns auf den bayerischen Rundfunk mit unseren fränkischen Spitzenköchen, wo wir uns ja sehr wohl fühlen und Sie schon jetzt zum Mitmachen beim Gewinnspiel animieren wollen: da können sie Consumentakarten und Plätze an der Testessertafel gewinnen.

Der Tag der Regionen in Henfenfeld am 30. September ist sowieso Pflichttermin für alle, wir erwarten Sie am Gemeinschaftsstand des Initiativkreises Holz aus der Frankenalb oben am Schloss, vielleicht machen wir ein paar Kartoffelchips am Tepan Yaki

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7. Neues Buch von Stefan Pürner, neue CD von Bluemama

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Übrigens sind alle unsere Buchbesprechungen im Weblog in der passenden Kategorie am rechten Rand zu finden: Bücher

Vor genau einem Jahr las Stefan Pürner aus seinem Buch "Geklont", wir hoffen bald zur Lesung von seinem neuen Werk "Sgt. Pepper live" einladen zu können. Aus der Freude über eine Reise in die musikalische Vergangenheit und der Erkenntnis, dass heute schon Menschen auf dieser Erde leben, die das angeblich erste "Konzeptalbum der Popgeschichte" nicht mehr kennen, haben wir das spannende, informative und zum Schmunzeln bringende Buch für Sie gelesen: die Rezension.

Bluemama (Renate und Jochen Braun) verkörperte bei der Lesung im August 06 die geklonte Janis Joplin, jetzt haben sie ein neues Album auf den Markt gebracht (The good, the past an the present), zu bestellen über die Bluemama Seite.

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8. Kurzmeldungen und Links

Am Sonntag noch bei Dennis Scheck in "Druckfrisch" im ersten Programm, am 11. September in der Buchhandlung Lösch: Krimiautorin Maria Schenkel

+++   Mit dem Suchwort "Massivholzküche" bei Google sind wir seit gestern auf Platz eins. "Und jetzt guckt wieder kein Schwein." Tiefgründiges zur Internetarbeit im Weblog.

+++  Seltsame Anmeldeprozeduren für das Multistakeholder Forum brachten uns zur heftigen Kritik am Rat für Nachhaltige Entwicklung, aber sie haben reagiert und wir wollen eine der wenigen zukunftsgerichteten Organisationen Deutschlands nicht behindern, sondern unterstützen, auch wenn nicht alle Zweifel an der Vorgehensweise ausgeräumt sind.

+++  Wer wie wir ein faible für Extremsportarten hat, findet davon selten Berichte im Fernsehen. Halbwegs vernünftigen Ersatz findet man manchmal bei Speedup-TV im Internet. (Nachtrag: so toll sind die Sender doch nicht, lesen sie lieber ein Buch) 

+++  Immer wieder tauchen im Weblog neue Artikel über unsere Ugandareise auf. Am leichtesten zu finden über die integrierte Suchmaschine mit dem Suchwort (raten Sie mal) "Uganda." Wer sich für die noch ernsteren Dinge und die Kindersoldaten im Norden Ugandas interessiert, kann sich bei der 22-jährigen Politikstudentin Sophie Haarhaus live aus Uganda im Taz-Blog informieren: "Uganda-Schatten und Licht"

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Saiblingfiletieren_2
Jetzt wird´s Herbst, wir freuen uns auf Sie am Tag der Küche aus Massivholz am Samstag von 10 bis 17 Uhr und grüßen aus Unterkrumbach

 

Ihre Möbelmacher

 

herwig Danzer

 

Sollten Sie keine Mails mehr von uns wollen, mailen Sie einfach an

mailto:abbestellen@die-moebelmacher.de

Anregungen und Kommentare:
mailto:herwig.danzer@die-moebelmacher.de
website: http://www.die-moebelmacher.de
weblog: http://nachhaltigkeit.blogs.com/
Unterkrumbach 39
91241  Kirchensittenbach
09151 – 862 999
Geschäftsführer: herwig Danzer und Gunther Münzenberg
Amtsgericht Nürnberg HRB 14700

Die Antwort von Manfred Lautenschlager kam wenige Stunden später, in der Zwischenzeit ist sie schon in rot an der richtigen Stelle in den Artikel eingearbeitet:

Lieber herwig,

wo "Friede, Freude, Eierkuchen" herkommen, fragst Du Dich.

Frag‘ ich mich auch und hab‘ mal beim Freiburger Emeritus Lutz Röhrich in seinem "Lexikon der sprichwörtlichen Redensarten" (1991) nachgeguckt; dem fiel leider auch nichts besonders Erhellendes ein, aber immerhin soviel:

(Bd. I, S. 476 s.v. Frieden)
[…] Die erst in jüngster Zeit bekannt gewordene Redensart "Friede, Freude, Eierkuchen" bezieht sich auf den von Politikern, aber auch in Familien, Vereinen etc. nicht selten unternommenen Versuch, die Dinge zu beschönigen und Harmonie vorzutäuschen. Sie bedeutet soviel wie: Dieses Schöntun mag glauben, wer will.

Soviel also von Röhrich; für ihn, wie für alle Professoren unserer Vätergeneration bedeutet "in jüngster Zeit" immer ab 2. Hälfte 20. Jh.

Die Fragwürdigkeit dieses Friedens und der dreinfahrenden Freude mag sich allenthalben in der oft prekären Stabilität eines Eierkuchens angedeutet finden, wie in dem schönen Spruch Soltaus (zitiert nach dem Grimmschen Wörterbuch, s.v.
Eierkuchen):
wer allzu schnell steigt über sich,
der felt gewis bald unter sich,
gleichwie ein eierkuchen.

Sodann: Kuhfladen ein vielleicht wirksames aber nicht empfehlenswertes Verhütungsmittel.

Darüber schweigt sich in der Tat die alte Rezeptliteratur aus; bekannt sind dafür aus der entsprechenden Gerüchteküche des 15. Jhs. (Kloster Tegernsee) Rezepte wie diese – hier gleich aus dem gelehrten Latein übersetzt:

mag[778c] Hasenkot, über dem Bett der Frau aufgehängt, verhindert die Schwangerschaft.
mag[746] Ausgefallene Milchzähne von Knaben, in Blattsilber gewickelt, dienen als Verhütungsmittel, wenn man sie über dem Bett der Frau aufhängt.

Dies also alles weit weniger anrüchig als die Kuhfladen in der Matratze. Wer lieber etwas Verbindlicheres verwenden möchte, dem sei hingegen gedient mit:

mag[768] Der Samen von Sauerampfer, in einem Tuch über die linke Schläfe gebunden, dient der Frau als Verhütungsmittel, solange das Tuch festhält.
oder:
mag[791] Zwei Wieselhoden, an den Schenkel der Frau festgebunden, dienen als Verhütungsmittel, solange sie dort festhalten.

Wem (als Frau) das alles zu unsicher ist, kann freilich auf Nummer sicher gehen und beherzt einen kräftigen Schluck Bocks- [778a] oder Wolfsurin [783c] trinken, oder ein Stück Sigmarswurz in Mauleselinnenurin [766] schlucken, was dann sehr direkte Mittel zur gleichen Anwendung sind.

Nachlesen kann man dies alles in der "unterhaltsamen Ecke", sprich dem Anhang mit den "magischen" Rezepten unserer Publikation des "Liber Illuministarum" (ed.
Bartl, Lautenschlager et al.) Stuttgart 2005; das Buch ist im normalen Buchhandel leider schon vergriffen (ob wegen der ausnahmslos seriösen kunsttechnologischen Rezeptanweisungen, oder dem unterhaltsamen Anhang – wissen wir nicht), es sind aber noch ein paar letzte Exemplare im Buchladen des Germanischen Nationalmuseums erhältlich, dem Ort wo unser DFG-Projekt ja auch angesiedelt war.

In der anzitierten, lehrreich wie vergnüglich zu lesenden "magischen Ecke" des Buches findet man weiter Treffliches über Aphrodisiaka, gegen Sterilität, wie man Jungen bzw. Mädchen zeugt, Ehebrecherinnen überführt und überhaupt (Frauen
natürlich) nachtschlafends die ganze Wahrheit auszuplaudern veranlässt.

Wer übrigens partout nicht auf seiner umzirbelten Dungmatratze einschlafen kann, lege einfach einen Liber Illuministarum neben sich aufs Nachtkästchen, fange an im Register zu blättern …. etc.

Mit herzlichem Gruß,

Manfred

3 Kommentare

  1. Nachhaltig

    Tag der Küche mit Reh statt Saibling?

    Ein wenig kitschig ist es schon in Unterkrumbach. Das Reh knabbert an unserem Apfelbaum. Und gleich kommen wieder schizophrene Gedanken. Schießen könnte man natürlich nicht auf das Tier (noch dazu als Kriegsdienstverweigerer), wenn es aber von unseren …

    Antworten
  2. StoiBär

    Hallo, schöner Bericht. Allerdings solltet Ihr mal am Theme ein wenig rumbasteln. der mittlere Bereich ist einfach zu schmal, da ist es äußerst mühsam zu lesen. Gerade bei so langen Beiträgen.

    Werde demnächst in Kürze mal in meinem Blog was über Euch schreiben.

    Grüße aus der Oberpfalz

    Antworten
  3. Nachhaltig

    Endlich gut schlafen – im Buchenbett auf Pro Natura

    von Nina Schoproni Juhuu, letzten Freitag haben wir endlich unser neues Möbelmacherbett samt Pro Natura Bettsystem bekommen! Ich konnte mir ja vorstellen, das wir im neuen Bett besser schlafen würden, als in dem alten 140 cm Bett mit Federkernmatratze,…

    Antworten

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