Was gerade als origineller Äggcøddler in den Fachzeitschriften als neuer Hype rund um das Frühstücksei zu lesen ist, machen wir mit der Foro-Ristrettotasse (der Ristretto aus der Schweiz ist noch kürzer als der italienische Espresso) schon seit 2 Jahrzehnten im Druckdampfgarer. Damals wurden wir von Ursi und Herbert Braun zum Ei in der Espressotasse befragt, das wir in deren damals neuen Dampfgarer sofort erfolgreich ausprobierten.
Der Eggcoddler kommt aus dem britischen Königshaus
Heute ist also der Eggcoddler (so der britische Name) wieder voll in. Die Idee, das Ei nicht stillos aus der banalen und huhngegebenen Schale, sondern bereits gewürzt oder mit köstlichen Zutaten ergänzt (heute würde man wohl „Toppings“ dazu sagen) aus edlem Porzellan zu schlürfen, kommt aus dem englischen Königshaus. Eine sehr moderne Umsetzung mit Silikonband und sehr schicker Entstehungsgeschichte hat der Schwede Jois Lundgren vor ein paar Jahren gewagt und es damit in Fachzeitschriften auf der ganzen Welt geschafft.
Vorteile im Dampfgarer
Allerdings muss er – egal in welchem Design – die Porzellangefäße verschlossen für 10 Minuten in kochende Wassertöpfe stellen, während wir bisher das normale weiche Frühstücksei in 4 Minuten bei 100 Grad im Dampfgarer oder sogar in nur einer Minute im Druckdampfgarer bei 120 Grad in der offenen Tasse garen. Da kann man noch schnell ins Bad gehen, Emails checken oder Gymnastik machen, denn der Dampfgarer macht alles ohne Überwachung. Überkochen, das restlose Wasserverdampfen oder das banale Vergessen des Topfes können hier nicht passieren – nagut, „vergessen“ kann man die Eier im Bad schon, aber der Dampfgarer schaltet ab und hält sie warm.
Weil wir die Eier meist direkt aus der flachen Schale essen, können wir uns auch das Einfetten sparen, das im Vergleich zum normalen Frühstücksei den Aufwand schon deutlich erhöht. Will man es auf einen Salat oder ein Steak stürzen, sieht es aus der gefetteten Tasse allerdings etwas eleganter aus, funktionieren tut es aber auch ohne. (Die Trennsprays, die Köche zum Einfetten benutzen, will ich nicht verwenden, aber bei großen Mengen könnte ich meinen Ölpumpsprayer auspacken, den ich einst bei Kochshows mit den Weightwatchers zum Dank für die Moderation bekam).
Ristrettotassen zu klein für „Toppings“
Das erste richtige Foto (warum sollte man bitte ein Ei fotografieren?) hat Susanne Hausdorf einst bei einem unsere Kochworkshops gemacht (übrigens parallel zum normalen Frühstücksei in der Schale, das bei 120 Grad auch nur eine Minute braucht) und dabei stellte sich schon heraus, dass die Walküre Ristrettotassen gerade so für das eher kleine Ei mit Schnittlauch ausreichen, aber wenn man etwas mehr zugeben will, sind sie zu klein. Denn Jois Lundgren hatte die gute Idee, die Eierkocherei als perfekte Resteverwertung im Kühlschrank zu definieren, was ja durchaus sympathisch ist.
Also haben wir unseren Freund Wolfgang Meier von Walküre um die größeren Teetassen aus der Serie Foro gebeten weshalb wir hier jetzt endlich auch das ergänzte Frühstücksei oder auch zwei zeigen können. Natürlich geben wir nur ungern zu, dass diese Technik auch mit allen anderen Tassen funktionieren würde, zum Essen finden wir die offenen aber wesentlich angenehmer als die engen Coddler, in denen man viel mit dem Löffel scharren muss. Je dicker das Porzellan, desto länger ist übrigens die Garzeit.
Tomaten enthäuten und Reste verwerten
Natürlich kann man Tomaten auch mit Haut essen, aber bei der königlichen Abstammung der Egg Coddler darfs auch mal die enthäutete sein, die sich angeritzt nach einer Minute bei 100 Grad im Dampfgarer und anschließendem Abschrecken unter kaltem Wasser wie von selbst auszieht.
In der „großen Tasse“ kann man jetzt auch zwei Eier gleichzeitig unterbringen, oder ein Ei mit ganz viel Zubehör, wobei wohl jeder selbst weiß, was ihm schmeckt und was nicht:
Schinken, Salami, kalter Braten – Lachs, Sardellen, Saibling – Artischocken, Tomaten, Oliven – Paprika, Pilze, Creme Fraiche – Basilikum, Schnittlauch, Petersilie – Parmesan, Roquefort, Gruyer.
Je kleiner geschnitten, desto besser harmoniert es mit der eher kurzen Garzeit des Eis, oder – wie zum Beispiel bei Zwiebeln – vorher kurz andünsten, aber dann wird es schon wieder aufwändiger. Alles rein in die Tasse und vorher gut würzen (die berühmtesten und ältesten Egg Coddler kommen aus Worcester, der Heimat der gleichnamigen Sauce) und für 3 Minuten bei 120 Grad in den Druckdampfgarer, im normalen müssten sie bei 100 Grad in 7 Minuten perfekt sein, aber wie gesagt, wegen unterschiedlichen Porzellandicken und Formen muss man das sowieso ausprobieren.
Die heißen Tassen kann man wunderbar auf die kalten Untertassen der Foroserie abstellen und sofort servieren.
Also wünschen wir Jois Lundgreen und seinem Äggcoddler viel Erfolg, wir empfehlen unseren Küchenkunden, die fast alle mit Dampfgarern ausgestattet sind, das königliche Ei oder die Restverwertung mit Ei in der Walküre-Tasse, die man bei uns natürlich auch bestellen kann. In unseren Kochkursen oder -workshops kann man das natürlich auch selbst wunderbar ausprobieren, bei Interesse einfach anrufen.
Wer wie wir mehr gemacht hat, als man gleich Essen kann (zum Beispiel für einen Brunch), kann in den Foro-Tassen auch wunderbar lagern und später in 3 Minuten bei 90 Grad im Dampfgarer regenerieren.
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Alle Eier natürlich in Demeterqualität von Erna Bodendörfer, die Rindersalami von Erika und Hans Klischewski, der Speck vom Schwabhof.
Wer sich wirklich für Egg Coddler interessiert, findet hier eine komplette Seite mit allen Hintergründen, der Geschichte und allen Herstellern seit der Steinzeit.
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