Der Wunsch nach neuen Möbeln muss nicht unbedingt an der Leere im Raum oder der Kaputtheit der alten liegen. Im Wohnzimmer ist zum Beispiel oft der neue große Fernseher der Anlass, aber natürlich hat sich im Laufe von Jahrzehnten auch der Geschmack gewandelt.
Auch die Trennung von ausgasenden Spanplatten zugunsten des Massivholzmöbels aus der Region halten wir für einen hervorragenden Grund für die neue Einrichtung, aber unsere Meinung ist dabei eher unwichtig. Denn selbst, wenn sich ein Kunde einfach nur so aus Jux und Tollerei oder weil er eine lustige Lageridee für Ballettschuhe hat, ein neues Möbel kaufen wollte, kann er unserer Unterstützung gewiss sein.
Deshalb kommt es manchmal dazu, dass wir zwar jahrzehnte alte, aber nahezu neuwertige Möbel oder Küchen bei Kunden mitnehmen und … ? Tja, was und?
Das schnellste und einfachste wäre natürlich der Müllplatz in Neunkirchen, aber wenn es irgendwie geht, bemühen wir uns um Weiterverwendung. Meist mit einem Foto im Newsletter oder auf Facebook und bisher haben wir noch immer Fans gefunden.
Hier bekam zum Beispiel die Studentin Johanna eine „neue“ Küche (die ganze Geschichte im Blog) und hier haben wir von der Drogenhilfe Mudra berichtet, die ebenfalls mit einer ganzen Küche versorgt wurde.
Dieses Foto stellten wir auf Facebook und kontaktierten die Hersbrucker und Happurger Flüchtlingshelfer, von denen Karin Holzinger vom Unterstützerkreis Willkommen in Happurg sofort reservierte. Dann sprach sie mit der syrischen Familie, die übrigens drei Kinder hat, zeigte das Foto und sagte daraufhin fest zu, die Schrankwand zu übernehmen.
Auch wenn es keine Rolle spielt habe ich mich sehr über den Zufall gefreut, denn seit unserem Aufenthalt in Syrien vor vielen Jahren schätzen wir Damaskus, das ganze Land und die Menschen dort sehr. Leider konnten wir die Reise bis jetzt nicht mehr wiederholen.
Weil wir verständlicherweise Interesse daran haben, dass das Möbel mit möglichst wenig Aufwand zu seinen neuen Besitzern kommt, baten wir um Abholung desselben beim Kunden in Reichenschwand, was wegen Automangels nicht möglich war. Aber die gefundene Lösung war ebenfalls genial, denn Karin kam mit dem neuen Besitzer Hasan und seinem Freund Musen, die das Möbel zusammen mit unserer Schreinerin Christiane Suttner und unserem neuen Auszubildenden Hannes Wein abbauten, einluden und dann vor deren Wohnung in Hersbruck wieder ausluden.
Jetzt freuen sich Hasan, Yasmeen und die Kinder über das Möbel, unsere Kunden sind glücklich, dass das neuwertige alte Möbel weiterhin verwendet wird und wir Möbelmacher sind dankbar für die Möglichkeit, einen kleinen Beitrag für das harmonische Zusammenleben in der Hersbrucker Alb geleistet haben zu dürfen.
Achja und so sieht das neue Möbel aus Kirschbaum mit Platz für den neuen Fernseher und unserem Meister Stefan Winter aus, wir liefern bald gute Fotos nach.
Übrigens nehmen wir auch unsere eigenen Möbel zurück, wenn Sie sich neue wünschen und auch für die finden wir nach dem Nachölen immer neue Käufer, die sich über ein günstiges Möbelmachermöbel freuen.
Nicht zuletzt deshalb ist es wichtig unseren Newsletter zu abonnieren, denn manchmal tun sich da erstaunliche Möblichkeiten auf.
Nochmal herzlichen Dank an Kunden, Karin und den Unterstützerkreis, der übrigens immer helfende Hände gebrauchen kann.
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Hier ist das neue Foto und das Video:
Tolle Idee. Heutzutage werden Möbel einfach so weggegeben, obwohl diese noch technisch im 1A Zustand sind. Nur weil diese nicht mehr dem aktuellen Trend entsprechend. Das ist wirklich schade….