Da muss man sich ja glatt verteidigen. Nur, weil ich erwähnt habe, dass einige – rein dienstliche gelehrte – Flaschen zum Altglas gebracht werden mussten, wird die Ernsthaftigkeit unserer Arbeit in der Kaiserstraße angezweifelt (und kabarettistisch anmutende Diskussionen bei facebook geführt).
Da besuchen uns ältere Herren, mit denen wir über das richtige Braten eines Steaks erfolgreich diskutieren, junge Damen wollen den Unterschied von Frankensecco weiß und Frankensecco rose´ erfahren, die raffinierte Mechanik des Chillapsessels muss demonstriert werden und dann muss man auch noch den Haushalt führen, der täglich mindestens zwei, häufig drei Spülmaschinen füllt. Mit der Presse muss man sich ständig rumschlagen (Frau Landskron versucht gerade Michael Reiner von der Abendzeitung die Geschichte zu erklären).
Und da sind dann auch noch junge Kolleginnen der beteiligten Partner, die in unseren Betten liegen, die Sessel testen und Kartoffelchips nebst den göttlichen Glühwein von Manfred Rothe kosten wollen.
Außerdem müssen wir ständig Fragen zum Holz aus der Region und der haptischen Eigenschaften unserer samtweichen Massivholzoberflächen beantworten.
Und das Ganze täglich zwischen 12.00 und 19:00 bis zum 14. Februar. Dabei haben sich schon viele Kunden angemeldet, die mit Lebenmitteln drohen, die wir gemeinsam zubereiten werden.
Glaube nicht wirklich, dass uns für diesen Job jemand beneidet, noch dazu, wo wir täglich über 250 Meter vom gemieteten Parkplatz aus zu Fuß bei Regen herlaufen müssen und den Müll raustragen.
Und dann nochwas Schreckliches: Kalauer anhören.
"Dank der Erfindung des Dampfgarers müssen Menschen den Dampf nicht mehr roh hinunterwürgen, sondern können ihn gegart zu sich nehmen."
"Der Spielwarenhändler Rauenbusch muss seine Figuren von Ochs und Esel zum halben Preis verkaufen, weil dieses Jahr die Schweinegrippe angesagt ist."
"Zitat der Schweizer: Minarette sich wer kann."
Und jetzt fahr ich heim und nimm den Müll mit, ach dieses Nürnberg.
Kommentar zum Wort „haptisch“:
Da es möglicherweise noch mehr Menschen gibt wie mich, die nicht weiss, was haptisch bedeutet, habe ich für mich und alle anderen Betroffenen gegoogelt. Haptisch (griechisch) „den Tastsinn betreffend, auf ihm beruhend“. „Eine haptische Täuschung ist eine Tastgefühlstäuschung“.
Kommentar zum Kalauer „Minarette sich wer kann“: Der kommt nicht aus der Schweiz, sondern aus Urban Priols Jahresrückblick in der Meistersingerhalle.
Weiterhin viel Spass im singenden, klingenden Nürnberg wünsche ich Dir, lieber herwig.
Alice
ROHBAUexklusiv: Heute Cappuccino mit Flügelplätzchen und der Bericht der Abendzeitung
Meine Schwiegermutter hat Engels-Flügelchen gebacken, die man in die Tasse einhängen kann und ich hab sie in die Kaiserstraße 31-35 mit REIM-genommen. Wer also ´ne Küche kauft bekommt, einen beflügelten Cappuccino, wer keine kauft auch. Solange die Dos…