Diesen Schrank haben wir gemeinsam mit ganz netten Küchenkunden geplant, die haben sich dann leider anders entschieden – kommt gottseidank nicht häufig vor, aber man muss einfach das beste draus machen.
Egal, unsere Planung war schon fertig, und wir suchten etwas Außergewöhnliches für unsere Ausstellung, weil wir immer nur mit modernen Einrichtungsstilen in Verbindung gebracht werden, wir in Wahrheit aber für alle Einrichtungsstile offen sind. Solange sie zu einer Massivholzschreinerei passen und nur mit anderen ehrlichen Materialien wie Edelstahl, Stein, oder Glas oder Keramik, oder Leder, oder Rindentuch kombiniert werden.
By Globe-Wernicke – auf Wikpedia
Die Grundidee war der klassische englische Bücherschrank, der aus normalerweise fünf kleinen gestapelten Containern besteht und deshalb in der Fachhöhe und ganz vielen anderen Maßen festgelegt ist. Er war ja ursprünglich auch gedacht, um Bücher auf den Elefanten in Indien transportieren und danach wieder aufstellen zu können. Die Türchen werden dabei angehoben und in einer ziemlich wackeligen Mechanik eingeschoben, was nur in den oberen Fächern Sinn macht, unten ist es eigentlich sehr unpraktisch.
Deshalb haben wir die Proportionen dieses Stapelmöbels beibehalten, aber die Funktionen elefantenfrei ganz anders aufgeteilt. Statt Stapelcontainern haben wir einen kompletten Schrank aus Elsbeere (das wertvollste Holz, das Franken zu bieten hat) gebaut, der in den oberen zwei Elementen eine Hochfaltklappe trägt, die den gesamten Raum, unabhängig von der Containerhöhe freigibt und jederzeit ohne festgelegte Fachbodenmaße nachstellbar wäre.
Darunter ist eine Sekretärklappe, die trotz der Glastür mit Facettenschliff auch auf die Zubereitung von Mixgetränken gedacht ist.
Der stringenten Form der Conatineridee zuliebe sind unterhalb des Sekretärs in gleicher Größe zwei große Schübe positioniert, der untere kann Flaschen aufnehmen, dem oberen haben wir noch einen Innenschub für Kleinzeug gegönnt, weil er sonst zu hoch geworden wäre. Nur für die Optik sind noch zwei Fräsungen im Säulenfuß, der Oberboden bekam noch einen Kranz spendiert und die Türrahmen Fräsungen, abgeplattete Füllungen und facettierte Gläser. Wenn man das alles weglassen würde, wäre der gleiche Schrank wieder modern.
Zusätzlich zum regelbaren Dauerlicht geht die Arbeitsplatzbeleuchtung beim Öffnen der Klappe sensorgesteuert an, was im Video mit Esther sehr schön zu sehen ist. Jene attraktive Tochter einer Schulfreundin haben wir zufällig in Hersbruck getroffen, wir hatten sie schon seit 60 Zentimetern nicht mehr gesehen und spontan einen Fototermin vereinbart. Vielen Dank dafür.
Ungefähr ein Jahr sollte der Schrank noch in unserer Ausstellung bleiben, dann kann er gerne den Besitzer wechseln, schon jetzt kann man ihn sich natürlich reservieren.
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