von Alice Niklaus
Endlich ein Seelenwärmer in Form von eineinhalb Stunden Sonnenschein! Es ist 10 Uhr. Auf der Hochebene
bei Heuchling pfeift der Wind. Wir lassen Bürtel aus und zweigen gleich bei der ersten Gelegenheit rechts ab, den Hecken entlang und rein
in den schützenden Wald. Es ist gut zu gehen, der Schnee gefroren, ja, aber nicht eisig. Stille ringsum. Wir haben den ganzen Winter lang kein Wild
gesehen: Rehe, Hasen, Fuchs blieben versteckt, und wir vermissen sie. Die Anhöhe ist erreicht, ein Blick zurück lässt uns die vielen Täler und Höhen im Osten
erahnen. Vor dem Anger angelangt gibt es noch ein frugales Picknick, vom letzten Sonnenstrahl begleitet und in unmittelbarer Nähe eines perfekt in
den Stamm einge – passten Nistkastens. Jedesmal wenn ich beim Heuchlinger Anger ankomme begeistert mich der Baum auf der Ostseite. Er ist hoch,
seine unteren Äste haben Wellenform, er streckt sich gegen den Himmel, er steht seit Ewigkeiten hier und wird es wohl weiterhin tun. Die jedes Jahr sehnlichst erwarteten Kuhschellen brauchen noch einige Wochen bis zur Blüte. Unser Weg führt an den
Angerweiden vorbei. Ein leuchtendes Rot vom gepflügten Acker am Waldrand macht uns neugierig. Die Erklärung kommt vom Fachmann Rainer Wölfel,
Naturschutz Zentrum Wenglein Park: "Hier wurde wohl eine Tonschicht angerissen. Die rote Farbe kommt vom hohen Eisengehalt, auch die leichte
Ockerfarbe ist ein Gemisch von Eisen, Kalk und Quarz. Im Bereich der Hüll wurde früher auch Ocker abgebaut." Zurück zum Anger: Ich habe im Oktober 2007 einen damals noch
aktiven Baum fotografiert und bin nun neugierig, ob es ihn noch gibt. Hier die Gegenüberstellung: vor fünfeinhalb Jahren trug er noch Äste, nun ist er wohl am Ende seines aktiven Baumlebens angekommen.
Bild vergrössern? Klick in das Foto!
Hier gehts zum Naturschutzzentrum Wengleinpark
0 Kommentare