von Alice Niklaus
Wer kennt den Grützenbrunnen? Noch nie gehört? Ich auch nicht, bis zum vergangenen Freitag. Eigentlich hätte ich ihn am liebsten für mich behalten und einmal so richtig meinen Egoismus ausgelebt. Aber da ich von meinen Mitmenschen viel bekomme, möchte ich ihnen etwas zurückgeben und wenn es "nur" das Weitergeben von Informationen über den Grützenbrunnen ist!
Der Kleinviehberger Anger ist das Ziel. Der Weg ist die
Strasse von Hohenstadt nach Kleinviehberg. Rechts geht ein Fussweg ab
in den bewaldeten Hang hinein. Aber vorher schauen wir noch durch die Bäume zur Pegnitz hinunter.
Die Tafel rechts am Strassenrand verspricht uns den "Grützenbrunnen". Ich erwarte einen Trog mit Wasser gefüllt, das über eine Leitung eingebracht wird. Noch einige Schritte und ich höre ein Rauschen, das ich nicht einordnen kann bis ich sehe, dass seitlich des Wegs ein Bach gurgelt! Ein Blick den Hang hinauf öffnet eine völlig neue Welt! Unerwartet sprudelt aus den Steinen am Hang eine Quelle hervor. Das also ist der Grützenbrunnen! Zurück zur Tafel lese ich, dass im Rahmen des LIFE-Natur-Projekts zum Schutze der Kalktuffquellen in der Frankenalb die alte Trinkwassererfassung entfernt und der Quellbereich neu gestaltet wurde. Mit viel Mühe wurde der Lebensraum für spezielle Quellbewohner (z.B. Feuersalamander) wiederhergestellt. Die Quelle lebt!
Zum Hutanger führt ein Pfad den Hang hinauf. Wurde der Wald früher als Anger genutzt oder war der Anger begrenzt auf die anschliessende Wiese? Jetzt ist der Wald zugewachsen, aber wenn man genau hinschaut, entdeckt man viele alte Bäume, die ihre Äste hoch zum Himmel recken. Die Eichen und Buchen (hoffentlich habe ich richtig geraten!) sind gepflegt. Vielleicht wird er früher oder später wieder ausgebuscht. Ich weiss, wenn Bäume gefällt werden, fallen nicht immer nur diejenigen, die man fällen möchte! Risiko.
Besonders schön finde ich diesen Riesen mit Efeuranken umschlungen, eingebunden, zerdrückt – wie man’s nimmt! Jetzt sind die Ranken durchgetrennt, so kann er wieder atmen. Wir kommen aus dem Wald heraus, steigen noch etwas hoch, drehen nach links und betreten den Weg, der entweder (rechts) zum Hohenstädter Fels führt oder links nach Kleinviehberg oder zurück zum Ausgangspunkt Hohenstadt.
Eine stille abendliche Frühsommerwanderung zum Kleinviehberger Anger mit dem überraschenden Grützenbrunnen!
Zur Hutanger-Google-Map: hier klicken!
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