von | Jul 8, 2013

Ute Scharrer in der HZ über das Jubiläum – Denis Scheck: Für das Gute, Schöne, Wahre

Denis Scheck, Presse - über und von uns, Über uns

Ute Scharrer, am Mittwoch, den 19. Juni in der Hersbrucker Zeitung

HZ13JubiläumScheckWeb

Denis Scheck: Für das Gute, Schöne, Wahre

Mit der Einladung des prominenten Literaturkritikers erfüllte sich nicht nur Ute Danzer von den Möbelmachern einen langgehegten Traum

UNTERKRUMBACH – „Und hier
kommt er – der Streiter für das Gute,
Schöne, Wahre!“ – lang hat Ute Danzer
von den Möbelmachern davon geträumt,
ihren Lieblingsliteraturkritiker
Denis Scheck mit denselben Worten zu
begrüßen, zu denen er auch in seiner
Fernsehsendung „Druckfrisch“ ins Bild
tritt. Nun ist es so weit und viele Gäste
der Auftaktveranstaltung zum 25. Jubiläum
der Möbelmacher aus Unterkrumbach
stimmen im Chor mit ein.

Erstaunlich, wie viele Hersbrucker
zu fast mitternächtlicher Stunde
das Fernsehgerät einschalten, um
jemanden über Bücher und mit Autoren
reden zu hören und zu sehen.
Gut verständlich allerdings, wenn
jemand so gescheit und dabei stets
mit dem Schalk im Nacken über Literatur
parliert und doch, wo nötig,
unerschrocken die verbale Axt ansetzt.
Wenn Denis Scheck ein Buch
für wenig lesenswert hält, dann sagt
er das auch, ob es sich nun um einen
weiteren Auswurf der Bestsellerlisten
oder das jüngste Werk eines renommierten
Autors handelt. Er
selbst unterwirft sich der Lesearbeit
allemal: ein Buch, das er bespricht,
hat er nach der sich selbst auferlegten
Maxime auch von der ersten bis
zur letzten Seite gelesen.

Das macht ihn, wie Co-Veranstalter
Martin Lösch von der gleichnamigen
Buchhandlung in seiner Begrüßung
anmerkt, zu einem geeigneten
„Lotsen im Tsunami der halbwerten
Bucherscheinungen“. Ein
Lotse mit hohem Unterhaltungswert,
wie die Zuschauer in der Möbelfertigungshalle
in Unterkrumbach
von Schecks erstem Satz an
feststellen können. „Ist es schon soweit
mit mir gekommen?“, sei er zurückgeprallt,
als er die Einladung zu
einer Lesung im Möbelhaus erhalten
habe. Das sei schließlich auf der Abstiegsleiter
abgehalfterter Entertainer
eine der alleruntersten Sprossen.
Ein Blick auf die Webseite der fränkischen
Nachhaltigkeitsapostel habe
ihn ziemlich rasch eines Besseren
belehrt und so dreht er auch mitten
in der anfänglichen Fragestunde
Spieß und Mikrophon um und nimmt
Herwig Danzer ins Verhör, um offenzulegen,
dass sich die Studiengänge
der beiden fast bis aufs Haar
gleichen.

Doch selbstverständlich werden
an diesem Abend auch Bücher besprochen
und zwar gleich zu Anfang
ein paar, von denen sich fernzuhalten
die beste Empfehlung ist. „Besuch
bei prominenten Hunden“ ist so
ein Exemplar. Scheck hebt den bebilderten
Band in die Höhe, aufgeschlagen
auf der Seite der „Familie
Christian Wu..ff“. „Eigentlich
gibt es nur wenige prominente Hunde,
etwa Lassie oder Rin Tin Tin“, so
Scheck. „Besuch bei den Hunden
Prominenter“ wäre wohl richtiger
und damit setzt er die Zuhörer auf
die Fährte zu seiner großen Leidenschaft:
nicht nur der korrekten, sondern
der guten Sprache. Sprache sei
eine Waffe, die scharf geschliffen
und gut gepflegt werden wolle.

Zur Veranschaulichung dieser
Worte begibt sich Scheck mit seinen
Zuhörern auf eine Rückwärtsreise
an den zehn meistverkauften Büchern
seit Gutenbergs weltbewegender
Erfindung entlang – ausgenommen
religiöse Schriften und Bücher
„von oder über Helmut Schmidt“.
Auf Platz zehn befindet sich Coelhos
„Der Alchimist“. Laut Scheck lässt
sich dieses Bändchen mit der letzten
Silbe des Titels auch famos zusammenfassen.
Hochverdiente sieben
Zähler weiter vorn in der Langzeitbestsellerliste
taucht Saint-Exupérys
„Der kleine Prinz“ auf, das „Gegengift
zu Coelhos Geschwurbel“.
Denis Scheck serviert seinem Publikum
mit leichter Hand und profundem
Wissen kleine Amuse-Bouches
aus neuer und alter Literatur
und macht ihnen den Mund wässrig
auf das, was für ihn das Leben reich
macht, womit er den Tag beginnt
und auch beendet: lesen. Für diese
Leistung hat er den Deutschen Fernsehpreis
erhalten, doch von Allüre
keine Spur: vollkommen ungenant
bekennt er sich zu seiner Vorliebe
für von Erika Fuchs übersetzte Donald
Duck-Comics oder schüttelt für
ein junges Mädchen, das in den vorangegangenen
Ausführungen nur
die Werke der Kinderliteratur wieder
erkannt hat, eine Leseliste mit
fesselnder Lektüre aus dem Handgelenk.
„Schließlich“, so Denis
Scheck im Gespräch mit Herwig
Danzer, „tun wir ja doch beide dasselbe:
wir arbeiten am Brett vorm
Kopf- jeder auf seine Weise!“

Noch um ein sinnliches Erlebnis
reicher wird der festliche Abend
durch die herrlich entspannten und
entspannenden Jazzstandards von
„The Lady and the Tramps“ .Ebenso
leckere Kost dürfte das von Denis
Scheck und Eva Gritzmann gemeinsam
verfasste Buch „Sie und Er: Der
kleine Unterschied beim Essen und
Trinken“ bieten. Die Buchhandlung
Lösch hält es mit den von Scheck
empfohlenen Romanen.
UTE SCHARRER
BILDER UND VIDEOS ZUM MÖBELMACHER-
JUBILÄUM UNTER: HTTP://DIEMOEBELMACHER.
DE/25

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