von | Okt 31, 2005

Weblog – Im Plauderton werben

Presse - über und von uns

Der Artikel "Im Plauderton werben" von Frank Pollack erschien im Oktober 2005 im handwerk magazin.Weblogimplaudertonwerbe_5

In den USA sorgen Internet-Tagebücher mit Dialogoption für
Schlagzeilen. Für Handwerksbetriebe eignen sich diese Weblogs als interessante Ergänzung zum Marketing
Mix.

Beim Irakkrieg waren sie der Gegenpol
zur Meinungsmacht der amerikanischen Nachrichtensender.
Bei den Vorausscheiden zur letzten US-Präsidentschaftswahl avancierte Außenseiter Howard Dean mit ihrer Hilfe
zu einem ernsthaften Konkurrenten des demokratischen Favoriten John Kerry.
Weblogs, auch kurz Blogs genannt, sind eine Mischung aus Internet-Tagebuch und Online-Magazin. Sie geben Schreibern
und Lesern die Möglichkeit, miteinander ins Gespräch zu kommen.

Natürlich hatte Herwig Danzer schon des Öfteren davon gehört. "Aber richtig neugierig wurde ich erst Anfang des Jahres durch den Beitrag in einer Computerzeitschrift", gesteht der Marketingmann
der Möbelmacher GmbH im fränkischen Unterkrumbach. "Unsere Arbeit ist erklärungsbedürftig", begründet der Schreiner seine Begeisterung für das "Blogging". Damit zentrale Verkaufsargumente
der Möbelmacher, wie Nachhaltigkeit und Individualität, bei Kunden Vertrauen finden, müsse das Unternehmen immer wieder beweisen, dass es diese nicht nur als modische Schlagworte benutzt, sondern als Philosophie tagtäglich lebt. "Wie ließe sich das besser darstellen", fragte sich Danzer, "als im öffentlichen Tagebuch, einem Blog?"
"Das Tolle am Weblog ist: Der Surfer muss es nicht kennen, um es zu nutzen", erklärt Internet-Berater Markus Stolpmann. Für Nutzer ist es eine Nachrichtenseite im Internet. Erst auf den zweiten Blick fallen Links für Kommentierungen,
Kalender und Rubriken auf, mit deren Hilfe Texte geordnet werden: "Wer im Internet surft, kommt mit Weblogs zurecht", weiß der Diplom-Informatiker.

Kinderleichte Bedienung

Einfach ist es auch, ein Weblog technisch zum Laufen zu bringen: Entweder mit spezieller Software, mit der man das Blog auf seinem PC vorbereitet und dann ins Internet lädt. Oder mit Online-Baukästen, die verschiedene Anbieter im Netz zur Verfügung stellen. "In diesem Fall braucht man nichts als einen Browser, um sein Weblog einzurichten und zu pflegen", so Stolpmann.
Herwig Danzer wählte ein Onlinepaket des Weblogdienstes Typepad: "Das kostet 90 Euro im Jahr", rechnet er vor, "dafür habe ich aber Zusatzfunktionen, die bei Kostenlos-Anbietern fehlen. Etwa die
Möglichkeit, Bilder und Texte per Handy direkt ins Weblog zu laden. Oder EMail-Support in deutscher Sprache."
Seit März berichtet Danzer fast täglich über das, was die Möbelmacher bewegt: von der Holzlieferung über Messeauftritte oder neue Projekte bis zur Sekretärin, die im Urlaub ist. Rund 50 Leser schauen
durchschnittlich auf die Texte. Reaktionen von Kunden, Lieferanten und zufälligen Besuchern gab es schon: "Meist in persönlichen Gesprächen und am Telefon, denn die Bereitschaft, seine Meinung
öffentlich ins Netz zu stellen, ist noch gering." Alle Online-Kommentare zu einem Weblog-Text landen erst in Danzers E-Mail-Postfach. Er entscheidet dann, ob die Aussage im Web sichtbar werden
soll oder nicht. "Das ist ein wichtiger Schutz vor bösartigen Surfern und Spammern", betont Berater Stolpmann.
Jetzt will Danzer seine Mitarbeiter für das "Blogging" begeistern. Drei Möbelmacher, die kürzlich eine Küche in Berlin installiert haben, sollen darüber berichten. "Noch ist das für sie ein Staatsakt",
schmunzelt der Marketingchef. Aber aus eigener Erfahrung weiß er: Der Appetit kommt beim Essen.

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