von Mathias Deinhard
Offensichtlich wird nicht nur bei uns und in allen Möbelmacherküchen viel und gern gekocht, sondern auch in der Gerüchteküche rund um die Möbelmacher. Seitdem ich zu den Möbelmachern gehöre ( immerhin schon 14 Jahre mit kurzer Unterbrechung ) hab ja schon skurilles, lustiges und merkwürdiges über uns gehört, aber das allerbeste Gerücht kam in den letzten Tagen reingeflattert.
In der Nürnberger Berufschule für´s Schreinerhandwerk wird erzählt, dass man bei uns besser keine Lehre machen sollte, da wir so übertrieben christlich wären und alle unsre Lehrlinge versuchten zu bekehren. Ich frage mich ernsthaft wie so ein Gerücht entsteht. Doch wohl nicht deswegen weil die Chefs jeden Morgen ein Gebet zum Start des Arbeitstages sprechen. Oder etwa deswegen weil wir unsere Bewerber auf Bibelfestigkeit überprüfen. Spaß bei Seite. Sehr schön bei den Möbels ist, dass jeder sein kann wie er ist. Wir haben ja wirklich alles zu bieten; auch einen Kollegen der sich ausgiebig für seine Kirchengemeinde engagiert und bestimmt auch schon den Einen oder Anderen bekehrt hat. Dass wir ansonsten sehr hohe Ansprüche an uns selbst und an unsere neuen Auszubildenden stellen ist vollkommen richtig, aber so hoch, dass es schon fast himmlisch wird sind die Ansprüche dann doch wieder nicht.
Mal schauen wie lange sich das Gerücht hält und was als nächstes kommt. So lange keiner sagt, dass man bei uns nicht lernen sollte weil es die echte Hölle ist, können wir ganz gut damit leben.
Die Möbelmacher – ein christlicher Betrieb? Immer wieder was neues. Wobei, ist das eigentlich so verkehrt? Ist Nachhaltigkeit nicht Dienst an der Schöpfung und den Mitmenschen? Also gelebte Nächstenliebe? Und damit eigentlich christlich?
Ich werd‘ da dranbleiben und demnächst beim Skifahren mal versuchen, mit herwig zu beten. 😉 Auf die Reaktion bin ich schon gespannt. Danach mehr dazu. 😉
Thomas
(nicht ungläubig und kein Möbelmacher)
PS: Hat nicht Jesus vor seinem Wirken bei seinem Vater Josef das Zimmermannshandwerk gelernt?
Nachtrag Gerüchteküche: Bekehren statt Kehren – die Ausbildung bei den Möbelmachern
Im Moment suchen unsere Meister und Entscheider (außer mir, weil die Lehrlinge mich immer nur im Vorbeigehen und beim Brabbeln von stressigen und verschlüsselten B(r)otschaften bei der Brotzeit wahrnehmen) wieder nach neuen Lehrlingen, die Entscheidun…
Ja genau, da kommt ja auch der Spruch her, dass schon vor rund 2000 Jahren ein Handwerker versprochen hat wiederzukommen und alles fertig zu machen.
Aber Spaß beiseite, keine Frage, dass Glaube und Nachhaltigkeit sehr gut zusammenpassen. Aus diesem Grund haben wir ja auch den Tag der Regionen mit dem Erntedankfest zusammengelegt und die Kirchen sind dort häufig sehr engagiert. Aber in unserer Ausbildung heißt es trotzdem noch nicht „Bekehren statt Kehren.“
http://nachhaltigkeit.blogs.com/nachhaltig/2006/03/nachtrag_gercht.html