(worums geht steht hier in Teil 1)
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Teil 2
Nebel in Nürnberg, viel zu früh am Morgen.
Here comes the sun ndubnduda,
here comes the sun and I say,
it´s allright dadudadadudadadudududu.
Zypern Flughafen, einfach aber mit geteerter Landebahn.
Im Süden von Zypern, Limassol. Hotel Hawaii Grand, ned schlamberd mit fünf Sternen.
Noch ein wenig Schwimmen in der Ägäis, walls su schee is, danach um 19 Uhr Aufbruch nach Amathous,
Empfang mit Fackeln und Theaterstück mit Ballet auf Ruinen (passt auf Euere Zehen auf Mädels) über Aphrodite.
Nach der griechischen Legende wurde Aphrodite geboren, als der Titan Chronos
("die Zeit") seinen Vater, Uranus, entmannte und dessen abgeschnittene
Genitalien ins Meer fielen. Aphrodite wurde "aus dem Schaum geboren" (daher der
griechische Name) und von einer Muschel an das Ufer von Paphos auf Zypern
gebracht (ein wenig phantasievoller als die Geschichte von Maria wenngleich …).
Danach ins Weinmuseum, aber nicht zum Weinen, sondern ob der Kultur. Der eine wurde aufgeklärt, dass die Mädchen nicht mit nem Damenslip tanzen, sondern einem Taschentuch (wirklich zum Verwechseln), anderen musste man erklären, das die Aussage "die tanzen, wie die Augsburger Puppenkiste auf LSD" schon fast wieder diskriminierend wirkt. Essen war feine regionale Küche, die Spezialitätenliste des Marco Polo Reisführers rauf und runter.
(Freitag-) Morgens um sieben ist die Welt noch in Ordnung, die Stunde Ägäis-Schwimmen bis zum Frühstück ist Luxus (aber mit Frühaufstehen teuer erkauft).
Erster Tag, Politiker, gewöhnen an die Simultanübersetzerinnen, danach Vorträge von einem Consulter Dr. Paul Campayne und einem Prof. der Kingsten University UK Dr. Peter Garside. War nicht ganz leicht rauszufinden, was sie den Möbelmachern sagen wollten, weder auf Englisch, noch in der Übersetzung.
Danach Good Practice Beispiele von einem Stadtangestellten aus Aarhus in Dänemark, dem netten französischem Geschäftsführer einer Beraterfirma und einem Consultant für Corporate Social Responsibility aus Spanien. Aaaah ja.
Nach dem Mittagessen (ohne jede Schwimmzeit dazwischen) die Workshoprunden, wo ich mich unvernünftigerweise unter die Multiplikatoren mischte, weil das Thema für die Sustainable Excellence Group interessant sein könnte. Könnte.
Beim zweiten Workshop kam´s dann zum Eklat. Die Unternehmer (in einen anderen Workshop geflüchtet) wollten nicht mitspielen, was beide Seiten ziemlich nervte, aber beide hatten recht. Die Unternehmer haben eine andere Beziehung zur Zeit und beschäftigen sich zu ernsthaft mit den Anforderungen ihrer Arbeitnehmer, als dass sie sich von dem Spiel "wähle 12 Berufe aus 20, die auf einer Insel eine neue Gesellschaft gründen sollen" einen ernsthaften Erkenntnisgewinn erhofften, die Veranstalter wollten aber weniger involvierte Teilnehmer für die Problemlage sensibilisieren. " Ich will doch nur spielen aha .." Mir war eigentlich nur wichtig, dass der Barkeeper mit auf die Insel geht, den Rest kann man dann vor Ort klären. Aber die Stimmung blieb angespannt, das Publikum teilte sich in Lager, die einen fanden Unternehmer doof, die anderen die Spielchen. In der Schlussdiskussion hatte man den Eindruck, dass Leute mit Verantwortung und weniger Zeit den Spielchen ohne Ergebnisorientierung kritischer gegenüberstehen, als Verbandsvertreter, aber vielleicht hab ich auch nur wieder die Hälfte verstanden und bin sowieso ein Opfer meiner selektiven Wahrnehmung, weil ich unsere Spielführerin ganz sympathisch fand.
Großes Gala Dinner am Abend und (wie hier schon mehrfach erwähnt) kommen Politker nicht mehr zu Veranstaltungen, auf denen Sie als Gastredner angekündigt sind.
Ich schlage eine Datenbank als Wiki vor, auf der jeder die Veranstaltung und den nichterscheinenden Politker eintragen kann, und die offizielle Begründung und wo der Veranstalter seinen Kommentar abgeben kann und der Politiker, denn es nimmt so langsam überhand mit nichterscheinenden Politikern.
So, und weil ich beleidigt bin, verrate ich auch nicht, dass der Justizminister angekündigt war, dessen Rede aber von seinem Staatsekretär souverän und frei von Artikulierung vom Blatt gelesen wurde. Nettes Buffet, nette Musik, bis die cypriotischen Tänzer (eine Steigerung zur Vorabend) mit der beeindruckenden Glasnummer begannen und
dieselbe bis zum Insbettgehen vieler Gäste nicht mehr zu Ende brachten. D
ie Polonaise Cyprese tat ein übriges und als alles wieder ganz nett war, die Musik gut und alle tanzten, schwamm schon wieder jemand stundenlang in der 27 Grad warmen Ägäis.
Der Workshop am Samstag vormittag war vielversprechend und die Irin, die sich mit der Gleichberechtigung in richtig kleinen Betrieben beschäftigte, hätte dazu auch hunderte von Beispielen gehabt, aber nicht genannt. Die Frage nach Praxisbeispielen, wie man dieses Engagement auch der Öffentlichkeit klarmachen kann, kam leider ob der Verständigungsprobleme bei der polnischen Diskussionsleiterin nicht so richtig an und so warten wir heute noch auf die mythischen Ratschläge aus Zypern.
In der abschließenden Diskussionsrunde trafen die zwei Parteien wieder aufeinander, aber die Niederländerin, die mich am meisten genervt hat, saß im Sightseeingbus in die Hauptstadt Nicosia neben mir und war total nett.
Vielleicht ist das die eigentliche Erkenntnis dieser Reise? Zu erfahren, dass die Unternehmer, mit denen Sie als Verteidigerin der diskriminierten Arbeitnehmer zu tun hat halt wirklich doof sind (hier diplomatisch ausgedrückt) und dass sie in ihrem Arbeitsumfeld mit anderen Unternehmern keinen Kontakt hat. Vielleicht besuch ich sie ja bei unserer nächsten Reise nach Holland, EU sei Dank.
Unsere Fremdenführerin war ebenso perfekt wie rührend bemüht die Zeit einzuhalten, dass manche Teilnehmer den Flieger am Abend noch erwischen konnten. Der freie Rundgang durch die letzte geteilte Stadt der Welt brachte zwar Fotos eines
Grenzabschnitts mit Katze, aber keinen mit Soldaten, die freundlich ankündigten den Film rauszunehmen. "Geht ja gar nicht, is ja ne digitale!" "Dann nehmen wir halt die ganze Kamera." "Ok, eigentlich will ich euch gar nicht fotografieren. Die nette Hochzeit mit der Mini-Karawane hat dann die letzten freien Minuten geraubt,
als wieder zurück zu Bus, aber jetzt zum Essen beim Japaner mit Sushi und Tepan Yaki (natürlich nicht auf EU-Kosten, sondern ganz privat).
Vor lauter Fotografieren und Filmen des artistisch genialen philipinischen Japanischkochs auf Cypern (June R. Bautista, wer einen genialen Tepan Yaki Showman für ein Restaurant sucht wählt 00357-99757280) hätte ich fast das Essen vergessen, das Gespräch sowieso, aber er war einfach so geschickt und sympathisch, dass mir die Kochshow wichtiger war als das Essen, was aber auch ganz fein geschmeckt hat.
In jedem Hotel der Welt gibt es ältere Männer, die gerne Lebensweiheit weitergeben, meiste sehr reich, meist very britisch und ausgerüstet mit der passenden Philosophie dazu. Bei aller Kritik, die wir an der Konferenz übten, war seine ebenso generelle wie arrogante Ablehnung ein guter Anlass nach dem Besuch der Bar richtig zu streiten, der lustigerweise aber auch zu einem interessanten Austausch von Argument führte, die uns danach
dazu bewegten, die wichtigsten Verbesserungsvorschläge gleich schriftlich festzuhalten (wers lesen will, soll mailen).
Vielleicht sind die Verbesserungsvorschläge ja zusätzlich zur investierten Zeit von vier Tagen der Gegenwert für das Geld, das die EU in uns investiert hat. Jedenfalls waren danach noch zwei Stunden Nachtschwimmen angesagt.
Ökologische Verbrecher fahren an ruhigen Stränden Jetski, eine völlig abartige und laute Sportart, die ebensoviel Spaß, wie Muskelkater macht. Gottseidank ist auf dem Foto niemand zu erkennen. Danach packen, mal schnell hundertfünzig von 550 Fotos löschen und heimfliegen.
Die nächsten Treffen sollen auf nationaler Ebene stattfinden, mal sehen.
Vier Tage mal was anderes gesehen (der höchste Frauenanteil, den ich jemals bei einer Konferenz gesehen habe), in der Ägäis geschwommen, ganz nette Menschen kennengelernt und ein paar kleine Denkhilfen für den eigenen Betrieb mitgenommen.
Dank an unser Team.
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Die Abmeldung vor dem Abflug am Donnerstag
Future Fair-Kategorie im Nachhaltigkeitsweblog
Die
Seite auf unsere homepage zum Thema Diversity und Inclusion bzw. für
Gleichberechtigung und Vielfalt und gegen Diskriminierung.
EU-Konferenz auf Zypern: Diversity auch unter den Teilnehmern
Die zweitgige Konferenz (fr die man vier Tage unterwegs war) hatte den Titel The benefits of Diversity and Inclusion for SMEs bzw. Geschftsnutzen von Vielfalt und gleichberechtigter Teilhabe fr KMUs. …
Lieber Herr Danzer,
Sie sprechen mir ziemlich vollständig aus dem Herzen, nur offenkundig technisch weit besser geschult – danke für diese nachträgliche Klarstellung und Zeit-Investition! Mal sehen, wie wir trotz des dünnen verwertbaren Inhalts der Konferenz das wichtige Thema weiter bewegen können.
Andreas Rönnau
Lieber herwig, du hast mit deinen gelungenen Worten genau die Situation der Tage in Zypern beschrieben und die Empfindungen (nicht nur!) einiger Teilnehmer der Konferenz geschildert. Hut ab und herzlichen Dank für deine dafür zusätzlich geopferte, kostbare Zeit und den Schuß Humor zwischen den Zeilen! Wie von Herrn Rönnau bestätigt: Du sprichst auch mir ziemlich vollständig aus dem Herzen. Was toll an den Tagen war: die Vielfalt und Mischung der Teilnehmer aus so vielen unterschiedlichen Ländern und Kulturen, die oftmals kontroversen Ansichten und die Erkenntnis, dass in allen Teilnehmerländern in etwa dieselben Probleme existieren und überall bereits versucht wird, entsprechende Lösungsansätze zu finden.
Kann man abschließend nur hoffen, dass die Veranstalter die Bewertungsbögen der Konferenz auch lesen, die konstruktive Kritik annehmen und darin eine Chance für die nächsten Veranstaltungen sehen.
Und DANKE für die vielen, schönen Bilder!
Sabine Schönberger