von Alice Niklaus

Rundum heisst in diesem Fall, dass wir den Anger grossräumig umgangen und ihn erst beim zweiten Besuch zweifelsfrei erkannt haben. Hätte ich die Hutanger-Map nicht daheim liegen lassen, wären wir schon im ersten Anlauf erfolgreich gewesen, hätten aber auch das unvergessliche Erlebnis der Schmetterlingstänze nicht erlebt.

Ich lade zum Mitgehen ein und zwar an einem Mittwochabend bei immer noch 30 Grad Sonnenwärme. Am Beginn des Molsberger Tals den ersten Weg rechts Richtung Schlossbühl. Topografische Karten Blatt 6536 Alfeld und Blatt 6534 Happurg. Auf dem Foto sehen wir die Weggabelung und das gewachsene Bodendreieck auf der Höhenlinie 480.

Mangels Karte setze ich auf mein Gefühl und dieses zieht mich nach links, der Weg zum Anger auf dieser Höhe ist aber der Weg rechts zur greisen Kirschbaumallee.

Auf der anderen Seite des Tals oberhalb des Happurger-Stausees steht die Felsformation "Am hohlen Fels", eindruckvolles Ziel einiger unserer Wanderungen.

Der Weg führt gegen Süden zum Gemeindeberg. Auf der Höhe treffen wir auf einen Wald, wo uns eine unzählbare Schar von Kaisermantel-Schmetterlingen umflattert. Unzählbar, weil es erstens viele sind und die vielen sich auch noch keine drei Sekunde ruhig verhalten. Sie setzen sich auf unsere Köpfe, Arme, Schultern und natürlich auf Nektarblüten. Inzwischen sind wir fast sicher, dass unser Anger ganz woanders liegt und drehen um.

In der Wiese beinah am Boden finden wir den Bläuling, der sich ganz ruhig verhält, sich fotografieren  lässt und uns mit seiner hellblauen Farbe dem Himmel ein wenig näher bringt.

Die Stille ist erholsam und doch müssen Tiere in der Nähe sein. Denn von weitem sehe ich einen Zaun und folgere daraus, dass sich Schafe darin aufhalten könnten.  Behutsam  durchquere ich die Wiese davor und  finde die Herde in vollkommener Ruhe in der Abendsonne.

Zum Abschied entdeckt Waldemar noch den Aronstab, der uns beiden besonders lieb ist. Die Metamorphose von der Blüte zum Fruchtstand ist ein Wunder.

Am nächsten Tag machen wir uns wieder auf zum Förrenbacher Anger, mit Karte dieses Mal!

Link zu Wikipedia – Aronstab

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