von | Nov 19, 2006

Preis der Arbeit – Text über die Möbelmacher ist umstritten

Presse - über und von uns

Vorab: wer noch nicht abgestimmt hat, möge auf der Preis-der-Arbeit dem Betrieb seiner Wahl die Stimme geben.

Jetzt sind wir schon so oft drauf angesprochen worden, dass wir auch was dazu sagen müssen, obwohl wir das gar nicht wollten. Denn im Prinzip ist es ja durchaus o.k., dass kritische Medien nicht einfach Firmendarstellungen übernehmen, sondern hinterfragen und auch kritisieren. Beim Preis der Arbeit aber, über dessen Nominierung wir uns riesig freuen, vor allem, weil so tolle Unternehmen wie Faber Castell, Hess Natur, Ritter Sport und Weleda dabei sind (und EWS und Windwärts), haben sich jetzt ein paar Insiderkunden über unseren Beschreibungstext beklagt.

Und ich muss zugeben, dass ich es mich im Nachineien wurmt, nicht schon früher was gesagt zu haben, aber ich dachte, dass die Taz für neue Veröffentlichungen auch neue Texte formuliert. Zwei Passagen (in Fettdruck markiert-gibt es einen Fettdruck im Internet?) in dem an sich schmeichelhaften Text haben unsere Kunden und auch Mitarbeiter beanstandet:

Die Möbelmacher GmbH

Die Möbelmacher auf einen Blick

Ganzheitlichkeit
ist bei den Möbelmachern zentrales Motto. „Wir bauen nicht nur schöne
Küchen, wir können auch zeigen, wie man gesund kocht.“ Das Unternehmen
aus Kirchensittenbach bei Nürnberg fertigt nach individuellen
Kundenwünschen. Ein Qualitätsmanagement-System sorgt für Zufriedenheit
– nicht nur der Kunden, sondern auch der Beschäftigten. Die knapp 20
überwiegend männlichen Mitarbeiter
des Innungsbetriebs haben zwar
keinen Betriebsrat, die Hierarchien sind aber flach und zahlreiche
Besprechungen und Aktivitäten, wie tägliches gemeinsames Essen, fördern
die Kommunikation. Die Belegschaft konnte ihre Vorstellung einer
Vier-Tagewoche durchsetzen
. Gearbeitet wird vor allem mit Holz aus der
Region, die gesamte Fertigung vom Gewerbebau bis zum Accessoire ist
ökologisch optimiert. Durch Zusammenarbeit mit Betrieben im Umkreis
werden regionale Wirtschaftskreisläufe gefördert. Der mehrfach
ausgezeichnete Betrieb veröffentlicht Jahrbücher und Infokalender, die
über die ökologische und gesellschaftliche Verantwortung berichten.

Klar und wahr ist, dass wir im Moment leider nur noch 3 Frauen haben (auf dem Foto sind auch noch unsere Töchter und eine Praktikantin), stolz sind einige unserer Kunden aber auf die höchste weibliche Ausbildungsquote bayerischer Schreiner (laut Schätzung der Handwerkskammer) und dass sich zwei unserer Schreinerinnen gerade um ihre Kinder kümmern, eine dritte gerade in Richtung Abitur unterwegs ist und eine andere ehmalige Mitarbeiterin, auch gerade Mutter geworden,  hat uns übrigens erst zum Preis der Arbeit vorgeschlagen. Nicht zuletzt wegen der Versuche vieln Fraun den Einstieg in den Männerberuf Schreiner zu ermöglichen, wurden wir auf die EU-Konferenz nach Zypern im Rahmen der Stop Diversity Kampagne eingeladen.

Woraus der Autor des Artikels schloss, dass unsere Belegschaft die 4-Tagewoche "durchgesetzt hat" ist mir ein Rätsel, denn die Idee kam von Geschäftsführer Gunther Münzenberg im Jahr 1998 und im Rahmen unseres EFQM-Prozesses wird immer wieder neu darüber diskutiert und auch familenangepasste Ausnahmeregelungen gefunden. Dafür wurden wir auch noch mit dem MIMONA-Preis ausgezeichnet, aber das nur am Rande.

So genug gelästert, wir sind ja froh, ausgerechnet von den kritischen Medien der Republik geehrt zu werden, das Theater um den Mittelstandspreis ist dagegen ja eher peinlich und wir freuen uns auch , dass die Schirmherrin Gesine Schwan ist, eine der seltenen glaubwürdigen und engagierten Persönlichkeiten oder Politikerinnen Deutschlands.

Apropo Engagement, morgen kommt Zeit-Redakteur Christian Schüle nach Slow City und Unterkrumbach. Er hat ein sehr engagiertes Buch über "Die Vermessung Deutschlands" geschrieben, dass ich gleich lesen will, wenn der Kalender heute nach fertig korrigiert ist, und die anderen Stapel abgearbeitet wurde …

Interview mit Gesine Schwan in der TAZ lesen.
Zur Abstimmungsseite.
Direkt zum
Formular

Preis der Arbeit-Seite auf unserer homepage

"Besser wäre eine rostige Kreditkarte" sehr kritischer Bericht zum Preis der Arbeit

Weblogbeitrag zur Abstimmung

WEblogbeitrag über die Nominierung

Preis der Abeit Kuriosum

 

 

tan schüle

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